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Innenstadt
Arsenalplatz soll 2023 umgebaut werden

In diesem Bereich (grün unterlegt) soll der Arsenalplatz im Jahr 2023 umgebaut werden. Statt der Parkplätze sollen dann viele Bäume den Platz zieren. Grafiken: Stadt Ludwigsburg
In diesem Bereich (grün unterlegt) soll der Arsenalplatz im Jahr 2023 umgebaut werden. Statt der Parkplätze sollen dann viele Bäume den Platz zieren. Grafiken: Stadt Ludwigsburg
In diesem Bereich (grün unterlegt) soll der Arsenalplatz im Jahr 2023 umgebaut werden. Statt der Parkplätze sollen dann viele Bäume den Platz zieren. Grafiken: Stadt Ludwigsburg
In diesem Bereich (grün unterlegt) soll der Arsenalplatz im Jahr 2023 umgebaut werden. Statt der Parkplätze sollen dann viele Bäume den Platz zieren. Grafiken: Stadt Ludwigsburg
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Plötzlich geht es ganz schnell: Das Kernstück des Arsenalplatzes soll schon 2023 völlig umgestaltet werden. Statt Parkplätzen wird dann ein Baumhain den historischen Platz prägen. Unklar ist, ob und wie viele Stellplätze übrig bleiben.

Ludwigsburg. Seit vielen Jahren wird über die Umgestaltung des Arsenalplatzes diskutiert. Manch einer hat schon nicht mehr damit gerechnet, dass am Ende tatsächlich etwas passiert. Denn es geht nicht nur um ein neues Gesicht für den Platz. Im Projekt ZIEL (Zentrale Innenstadtentwicklung) stehen unter anderem auch der Busbahnhof, der Schillerplatz oder die Arsenalstraße im Fokus. Das alles ist mittlerweile ziemlich kompliziert, weil jeder einzelne Baustein von ZIEL abhängig von den anderen ist.

Nun wagt die Stadtverwaltung einen Befreiungsschlag. Statt weiter auf eine Gesamtlösung für die komplette Innenstadt zu warten, soll zumindest der Kern des Arsenalplatzes schon jetzt von einer Asphaltfläche in einen „Grünen Salon“ umgebaut werden. Erst am Freitag letzte Woche hat das Preisgericht getagt (LKZ vom 23. Oktober). Das Büro Mann aus Fulda, das den Siegerentwurf hervorgebracht hat, soll jetzt detaillierte Pläne für die Umgestaltung entwerfen.

Gemeinderat entscheidet im November

Zumindest dann, wenn der Gemeinderat in zwei Wochen grünes Licht für den Auftrag gibt. Ganz sicher ist das nicht, denn bei den Stadträten gibt es durchaus noch Kritik an dem Unterfangen. Vor allem bei FDP und Freien Wählern. Und der CDU war in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Hochbau und Liegenschaften (SHL) am Donnerstag wichtig, dass erst in zwei Wochen im Gemeinderat abgestimmt wird. Denn noch gebe es zu viele offene Fragen.

Doch was genau plant die Stadt? Für 180000 Euro soll im kommenden Jahr ein Plan für den Umbau des Arsenalplatzes, des Schillerplatzes sowie der Arsenalstraße und im Kreuzungsbereich auch der Mathildenstraße entwickelt werden. Wirklich umgestaltet wird 2023 dann aber nur der innere Bereich des Arsenalplatzes (Grafiken). Das Areal entspricht ziemlich genau dem Bereich, auf dem bislang die Parkplätze angeordnet sind. Die anderen Vorhaben sollen erst in der Zukunft verwirklicht werden. Einen Zeitplan gibt es dafür noch nicht.

Laut Stadtplaner Martin Kurt dürfte der Umbau dieses ersten Teilstücks etwa 1,2Millionen Euro kosten (Entsiegelung, Regenwassermanagement, Erhalt und Neupflanzung von 60 Bäumen). Die Stadt müsste davon aber nur knapp 500000 Euro übernehmen. Der Rest käme über Fördergelder rein.

Frage um Parkplätze noch nicht geklärt

Klare Unterstützung gibt es von den Grünen und der SPD. Beide Parteien sind dafür, möglichst wenig, eventuell sogar überhaupt keine Parkplätze auf dem Arsenalplatz zu belassen. Diese Frage ist bisher nicht geklärt. Ursprünglich war davon die Rede gewesen, eine gewisse Anzahl von Stellplätzen zu belassen – unter anderem für Behinderte. In ihrer Vorlage erwähnt die Verwaltung 30 Interimsparkplätze am südlichen Platzrand.

Nicht nur Christine Knoß (Grüne) auch Maik Stefan Braumann (CDU) fordert eine „interessante Mischung“ von Bäumen für den Platz. Die CDU wünscht sich zudem noch genauere Angaben von der Stadt, welche Auswirkungen der Umbau des Arsenalplatzes auf die Neugestaltung des Busbahnhofs hat. Daher soll erst in zwei Wochen im Gemeinderat abgestimmt werden.

Die Freien Wähler bleiben insgesamt skeptisch. Das Wort Interimsstellplätze gefällt Stadtrat Andreas Rothacker überhaupt nicht. Trotz der Kreissparkassen-Tiefgarage an der Schillerstraße, die 2023 fertig wird, kämpfen die Freien Wähler weiter für oberirdische Parkplätze auf dem Arsenalplatz. „Die Zahl der Autos nimmt weiter zu“, argumentiert Rothacker. Zudem gebe es wichtigere Projekte in der Stadt, etwa den Busbahnhof oder Kitaneubauten. „Ich sehe kein Geld für die Realisierung.“

Margit Liepins (SPD) findet die finanzielle Situation derzeit zwar ebenfalls schwierig. Aber Ludwigsburg könne nicht nur Schulen und Kitas bauen. Sonst blockiere man die komplette Innenstadtentwicklung.

Stadtrat Jochen Eisele gefallen die Pläne für den Platz gut, aber auch er ist skeptisch, ob das jetzt der richtige Zeitpunkt ist. „Bei den Haushaltsberatungen wird uns von der Stadt immer erklärt, wie schlecht es uns momentan geht. Und eine halbe Million Euro sind eine halbe Million Euro.“ Die Stadt habe sehr viele Projekte zurückgestellt, weil im Moment das Geld knapp ist. Da müsse man sich schon die Frage stellen, ob Ludwigsburg sich jetzt den Arsenalplatz leisten will.

„Wir müssen uns jetzt entscheiden, ob wir springen oder nicht“, so das Resümee von Baubürgermeisterin Andrea Schwarz. In ihren Augen ist der finanzielle Aufwand für das, was man am Ende bekommt, eher gering.

Zudem sitzt der Stadt das Land im Nacken. Da der Bau der Tiefgarage an der Schillerstraße mit fast 2,5 Millionen Euro gefördert wird, steht Ludwigsburg beim Arsenalplatz jetzt unter Zugzwang. Die Unterstützung des Landes für die Tiefgarage beinhaltet nämlich eine Begrünung des Arsenalplatzes und einen Verzicht auf oberirdische Parkplätze. Sollte die Stadt untätig bleiben, drohen Rückforderungen des Landes in Höhe von 1,5 Millionen Euro, so die Verwaltung.