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Walckerpark
Begrüntes Parkdeck statt Tiefgarage

Rundum begrünt und lichtdurchflutet: So könnte ein Parkdeck im neuen Walckerpark aussehen. Visualisierung und Lageplan unten: Stadt Ludwigsburg
Rundum begrünt und lichtdurchflutet: So könnte ein Parkdeck im neuen Walckerpark aussehen. Visualisierung und Lageplan unten: Stadt Ludwigsburg
Rundum begrünt und lichtdurchflutet: So könnte ein Parkdeck im neuen Walckerpark aussehen. Visualisierung und Lageplan unten: Stadt Ludwigsburg
Rundum begrünt und lichtdurchflutet: So könnte ein Parkdeck im neuen Walckerpark aussehen. Visualisierung und Lageplan unten: Stadt Ludwigsburg
Bürgermeisterin Nießen: Gute Interimslösung – Mehrzahl der Fraktionen signalisiert Zustimmung – Grüne dagegen

Ludwigsburg. Der Walckerpark in der Unteren Stadt – bislang eher ein großer Parkplatz mit Bäumen – soll zur echten Grünoase werden. Ziel ist ein neuer, urbaner Park als zeitgenössisches Pendant zum Blühenden Barock, offen und zugänglich für jedermann, eine grüne Lunge mitten in der Stadt.

Ein Gestaltungswettbewerb ist abgeschlossen, für Zündstoff sorgte bislang aber die Frage eines Parkhauses oder einer Tiefgarage als Ersatz für die dringend benötigten Stellplätze. Eine Anwohnerinitiative hat gar eine Aufstockung von 123 auf 280 Parkplätze gefordert.

Eine preisgünstigere und optisch ansprechendere Lösung

So viele werden es wohl nicht werden. Nach einer Anwohnerveranstaltung und in Abstimmung mit dem Bürgerverein der Unteren Stadt sowie im Dialog mit der Initiative Lebensqualität Untere Stadt favorisieren die Stadtplaner nun ein begrüntes, künstlerisch gestaltetes und lichtdurchflutetes offenes Parkdeck mit 125 Stellplätzen, rechteckig angeordnet um ein „Vegetationsfenster“ in der Mitte. Eine im Vergleich zu einer acht bis neun Millionen Euro teuren Tiefgarage deutlich preisgünstigere und zudem optisch ansprechende Lösung. Auch die Bäume entlang der Heilbronner Straße könnten so weitgehend erhalten bleiben. Zwölf Bäume werden allerdings auch bei dieser Lösung gefällt werden müssen. Im Gegenzug sollen auf dem Parkareal dann 80 Bäume neu gepflanzt werden.

Vorgesehen sind in dem Park auch Sport- und Spielbereiche sowie eine Wasserorgel als Erinnerung an das einst weltberühmte Orgelbauunternehmen Walcker, dem Namensgeber des Parks, wie die Planer jetzt den im zuständigen Ausschuss versammelten Stadträten erklärten.

Während die CDU lediglich darauf pocht, dass die Zahl der in dem Bereich verfügbaren Stellplätze keinesfalls abnehmen darf, sind die Grünen ganz gegen ein Parkhaus an dieser Stelle. Der derzeit bestehende hohe Parkdruck werde mittelfristig ohnehin abnehmen, glaubt Grünen-Stadträtin Elfriede Steinwand-Hebenstreit: „Die 18-Jährigen wollen nicht mehr Auto fahren und die 80-Jährigen können nicht mehr.“ Den Plänen „gerne zustimmen“, will hingegen die SPD, so Stadtrat und Architekt Dieter Juranek. Auch den Freien Wählern gefällt das begrünte Parkdeck. „Ein unglücklicher Zustand wird geregelt“, so Stadtrat Andreas Rothacker. „Da haben wir das Beste rausgesucht, da können wir nur zustimmen.“

Parkpläne werden Teil einer

Landesgartenschau-Bewerbung

„Wir hätten es anders haben wollen, aber wir haben so immerhin die Aufwertung einer Grünfläche“, erklärte Lubu-Stadträtin Elga Burkhardt und orakelt: „Es wird in Ludwigsburg noch lange dauern, bis Bäume und ihr Erhalt wichtiger sind als Parkplätze.“ Auch Stadtrat Harald Lettrari begrüßt die Aufwertung des Areals zum Park, das jetzt noch „katastrophal“ sei, stellt allerdings auch die Frage: „Lohnt sich das Parkdeck noch?“

Bürgermeisterin Gabriele Nießen wertet diese „reversible Variante“ eines Parkhauses als „gute Interimslösung“. Die Pläne für den Park würden zudem „Teil einer Landesgartenschau-Bewerbung sein“. Am Donnerstag, 27. Juni, werden die Stadträte darüber in einem Grundsatzbeschluss entscheiden, Baubeginn könnte 2020 sein.