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Ehrenamtliches Engagement
Die Familieninitiative löst sich auf

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Das Spiel-Café war eine der ersten Ideen der Familieninitiative. Zunächst gut angenommen, kamen am Ende kaum noch Besucher. Archivfoto: Oliver Bürkle
Die Idee war gut, aber die Umsetzung ist nach knapp drei Jahren gescheitert: Die Löchgauer Familieninitiative hat sich aufgelöst. Am Ende haben sich zu wenig Mitstreiter für das Projekt engagiert und die Unterstützung vonseiten der Gemeinde war nicht so groß wie erhofft. Trotzdem haben die Frauen um Gabriela Feiert durch ihr Engagement viel erreicht.

Ludwigsburg. Einen Treffpunkt, der Familien und Generationen zusammenbringt, wollten Gabriela Feiert und weitere engagierte Löchgauerinnen schaffen und hatten sich deshalb zur Initiative Familienzentrum/Bürgerzentrum zusammengeschlossen (wir berichteten mehrfach). Doch trotz großer Ambitionen und viel ehrenamtlichen Engagements ist das ambitionierte Projekt nach knapp drei Jahren gescheitert. Die Initiative hat sich aufgelöst, denn es lief nicht alles so, wie erhofft.

Mehrere Gründe hätten zu diesem Entschluss geführt, erklärt Gabriela Feiert im Gespräch mit unserer Zeitung. Eines der größten Probleme: Es fehlte an ehrenamtlichen Mitstreitern. Gerade einmal vier Frauen bildeten am Ende noch den festen Kern der Initiative – das war zu wenig, um Projekte umzusetzen. Vor allem bei den letzten Aktionen habe man das zu spüren bekommen, sagt Feiert: „Ich war weitgehend alleine, habe viel Zeit in Planung und Organisation investiert, aber das Ergebnis war ernüchternd.“ Zum Beispiel beim Spiel-Café, eines der ersten Angebote der Familieninitiative: Löchgauer aller Altersklassen haben sich dabei getroffen, um zusammen zu spielen. Anfangs wurde die Idee gut angenommen, doch am Ende kamen kaum noch Besucher.

Hinzu kamen private Gründe, denn Gabriela Feiert verändert sich beruflich und hat in Zukunft weniger Zeit. Ihren zuletzt drei Mitstreiterinnen geht es wohl ähnlich. „Wir hätten das im Ehrenamt nicht mehr hinbekommen“, ist sich die Löchgauerin sicher.

Aber auch das Finanzielle hätte beim Entschluss zur Auflösung eine Rolle gespielt. „Werbung ist teuer und wir durften zum Beispiel nicht im Mitteilungsblatt der Gemeinde für unsere Veranstaltungen werben“, bedauert die 44-Jährige, die sich mehr Unterstützung von der Gemeinde erhofft hatte. Gleich zu Beginn war sie bei Bürgermeister Robert Feil vorstellig geworden, vor allem in der Hoffnung, feste Räume für die Initiative zu finden. Zwar begrüßte der Schultes das Projekt – auch weil es bis heute erklärtes Ziel der Gemeinde ist, Begegnungsmöglichkeiten für die Bürger im Ort zu schaffen – doch geeignete Räume konnte er der Initiative bis zum Schluss nicht anbieten. Unsicher war sich der Schultes zunächst auch, ob es überhaupt Bedarf für eine Familieninitiative in Löchgau gibt.

Vielleicht sei die Zeit dafür wirklich noch nicht reif gewesen, überlegt nun auch Gabriela Feiert. „Wir haben es drei Jahre lang ausprobiert, aber es ist zu wenig passiert. Was unterm Strich raus kam, war zu wenig. Das ist schon frustrierend“, gibt sie zu. Trotzdem hat sie mit ihren Mitstreiterinnen in den drei Jahren viel erreicht und niederschwellige Angebote für alle Löchgauer geschaffen – ob in Form des Spiel-Cafés, bei Vorträgen oder dem Frauentreff. „Ich hatte tolle Begegnungen mit den Löchgauern, deshalb bereue ich nichts“, sagt sie.

Und die ausgebildete Erzieherin sieht auch eine positive Seite: „Ich mache Platz für Leute, die Lust haben im Ort etwas zu bewegen und gebe der Gemeinde die Chance, sich selbst Gedanken über passende Angebote zu machen.“