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Musik
Ein Riesenchor mit 850 Stimmen

Vollbesetzte Bänke in der Friedenskirche – Chorleiter Hans-Martin Sauter (rechts) leitet die Sänger an. Foto: Ramona Theiss
Vollbesetzte Bänke in der Friedenskirche – Chorleiter Hans-Martin Sauter (rechts) leitet die Sänger an. Foto: Ramona Theiss
Wenn in der Friedenskirche gegroovt wird, dann kann das nur am Chortag des Evangelischen Jugendwerks Württemberg liegen. 850 Sängerinnen und Sänger aus der Region haben sich dort gestern getroffen, um unter der Leitung von Hans-Martin Sauter einige Lieder aus der neuen Chormappe einzuüben und im Rahmen des Abschlussgottesdienstes gemeinsam zu singen.

„Die Zeit vergeht wie im Flug, das ist der Hammer“, zeigte sich Sonja Mattes aus Hohenhaslach begeistert. Sie singt im Chor Sing@Gott und hatte sich gemeinsam mit Madona Just, Sabine Grözinger und Andrea Notz für den Chortag angemeldet. „Es ist cool und genial, in dieser Menge zu singen“, fasste Madona Just ihre Begeisterung in Worte.

„Es ist schön, mit so vielen Leuten gemeinsam zu singen“, bestätigte eine Sängerin aus Ludwigsburg, die auch an der Aufführung des Chormusicals „Martin Luther King“ in der vorigen Woche mitgewirkt hat. Sie hatte ihrer Freundin, die in der Nähe von Regensburg lebt, die Teilnahme an diesem Chortag geschenkt. „Es ist schön, heute hier dabei sein zu können“, sagte die Sängerin aus Bayern. Sie könne sich durchaus vorstellen, einige Impulse an den Gospelchor weiter zu geben, dem sie angehört.

Hans-Martin Sauter ist Kirchenmusikdirektor, Referent für Popmusik bei Musikplus mit dem Schwerpunkt Chorarbeit, leitet den Landeskirchlichen (Laki) Popchorund hat schon bei zahlreichen Projekten unter Beweis gestellt, dass er zu den gefragtesten Gospelchorleitern Deutschlands zählt.

Gemeinsam mit Hans-Joachim Eißler, der ebenfalls als Landesreferent für Popularmusik beim Evangelischen Jugendwerk tätig ist, gibt er Jahr für Jahr die sogenannte Chormappe heraus. Dabei handelt es sich um eine Auswahl von Gemeindeliedern und Gospelsongs, die die beiden speziell für Chöre arrangieren. Diese Musikstücke sollen den Chorleitern Impulse für ihre Arbeit geben. Dazu gehören anspruchsvolle, aber durchaus auch einfache Stücke, die sich mit relativ geringem Aufwand einüben lassen, so Sauter. Außerdem werden die in der Chormappe enthaltenen Lieder vom Laki-Popchor eingespielt und auf CD gepresst.

„Diese CD läuft, während die Sänger mit dem Auto fahren oder während sie kochen“, berichtete Cornelius Kutter, Leiter des Evangelischen Jugendwerks, von einer großen Akzeptanz der ausgewählten Musik. Ob Pop- oder Gospelsongs – die Musik treffe den Lebensnerv der Teilnehmer. Diese Begeisterung war auch beim Chortag in der Friedenskirche zu spüren. Den ganzen Tag über wurde fleißig geprobt. „Es ist toll zu erleben, wie begeistert alle mitmachen und in die strahlenden Augen zu sehen“, erzählte der gut gelaunte Hans-Martin Sauter während der Mittagspause.

Für ihn sei diese Veranstaltung trotz der Anstrengung eher ein Privileg als Arbeit. „Heute sind viele Sänger dabei, die ich schon seit Jahrzehnten kenne“, zeigte er sich über den Anblick bekannter Gesichter erfreut. Seit 30 Jahren ist er mittlerweile beim Evangelischen Jugendwerk als Referent für Popmusik tätig. „Die Leute genießen das Singen und spüren, dass sie Teil eines großen Ganzen sind“, sagte er. Wirkung zeigen seiner Meinung nach auch die Texte, die teils nachdenklich stimmen, teils Mut machen.

Der Chortag wurde übrigens anders als in den Vorjahren gestaltet: Dieses Mal fand der Gottesdienst nicht zu Beginn, sondern zum Abschluss der ganztägigen Veranstaltung statt. Die Sänger gaben gemeinsam mit dem Laki-Popchor und der Band das zum Besten, was sie tagsüber einstudiert hatten. Und das hörte sich richtig gut an.