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Ein Song muss nach vorne gehen

Chris Reckwardt. Foto: privat
Chris Reckwardt. Foto: privat
Der Ludwigsburger Singer-Songwriter Chris Reckwardt will jetzt durchstarten

Ludwigsburg. Auch wenn der neue Song von Chris Reckwardt fast wie maßgeschneidert zum Corona-Jahr passt, ist dieser eigentlich doch vor allem einer, der die ganz persönliche Lebenssituation des Singer-Songwriters widerspiegelt: „Nur wer geht, kommt an“ heißt es immer wieder in „Ticket nach Nirgendwo“, der gerade auf den einschlägigen digitalen Kanälen veröffentlicht wurde. 2021 wird Reckwardt sein Studium der Sozialen Arbeit an der Evangelische Hochschule abschließen. Und dann? Ein neuer Lebensabschnitt folgt, mit dem Start in den gelernten Beruf – oder folgt doch bald die Musikerkarriere? „Es geht in dem Song darum, dass man einfach immer weiter gehen muss“, erklärt der 29-jährige Sänger. „Dann kommt man auch irgendwann an – aber man muss halt auch etwas dafür tun.“

Chris Reckwardt hat 2019 begonnen, aus seiner Leidenschaft für die Musik, die zuvor nur in Coverbands, auf Veranstaltungen und daheim ausgelebt wurde, mehr zu machen. Damals sammelte er per Crowdfunding über 5000 Euro ein, um im Herbst desselben Jahres die EP „Mit jedem Schritt“ mit fünf eigenen Songs zu veröffentlichen. In diesem Jahr kamen bereits drei weitere Singles hinzu.

Das Ganze nimmt Fahrt auf, auch der Stil wandelt sich. Seine Songs, sagt Reckwardt, der aus der Nähe von Künzelsau stammt und seit drei Jahren in Ludwigsburg lebt, seien eigentlich immer eher melancholisch und nachdenklich gewesen – was sich mit der neuen Single „Ticket nach Nirgendwo“ nun endgültig ändert. Moderner Deutschpop, der ins Ohr und in die Beine geht, ist angesagt – und das mit professioneller Unterstützung. Über Instagram war die Stuttgarter Band Matu auf der Suche nach Talenten aus der Region, um mit ihnen ein Projekt zu starten, und die Wahl fiel auf den Ludwigsburger. Also traf man sich mit den Musikproduzenten und Komponisten Jonas Frank und Bene Maile – letzterer arbeitete bereits mit Max Giesinger und Gregor Meyle zusammen – in einem Stuttgarter Studio und schrieb den kompletten Song, Akkorde, Beats und Text, alles von A bis Z. „Es hat sich einfach schnell gefügt“, erzählt Reckwardt, der mehrere Jahre in Kanada und Großbritannien lebte. Seine Musik habe so eine etwas neue Richtung bekommen, mit der er sich aber sehr wohl fühle. „Es soll jetzt einfach mehr nach vorne gehen.“

Es soll weiter poppig bleiben, die Zusammenarbeit mit dem Produzentenduo wird fortgesetzt. Vielleicht klappt es ja 2021 sogar mit einem kompletten Album? Reckwardt hat sich bei Nachwuchsförderprogrammen beworben, um das finanzieren zu können. „Das wäre ein Traum“, sagt er. Einen Job, in dem er viel mit Jugendlichen arbeite, würde ihm gefallen – am liebsten mache er aber Musik. „Es ist einfach weit mehr als ein Hobby.“ Um bekannter zu werden, will vermehrt Klinken putzen bei Radiosendern, eine Management wäre nicht schlecht und – natürlich wieder live spielen, wenn Corona eines Tages endlich vorbei ist.

Song-Teaser am Bahnhof

Der neue Song „Ticket nach Nirgendwo“ wird ab morgen auf den bekannten Streaming-Plattformen zu finden sein, auch bei Youtube – wenn auch ohne Musikvideo, sondern mit Standbild. Ein ganzer Clip, wie es ihn für „Mit jedem Schritt“ im vergangenen Jahr gab, sei schon sehr aufwendig in der Produktion, erklärt Reckwardt. Im Zentrum steht ohnehin die Musik. Dort zu finden sein wird allerdings ein 15 Sekunden langer Teaser als Werbung für den neuen Song. Chris Reckwardt steht darin am Ludwigsburger Bahnhof und singt ein paar Zeilen daraus. Wohin seine Reise wirklich geht, wird die Zukunft zeigen.