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Schwieberdinger Straße
Erneut sind Staus vorprogrammiert

Eine der meistbefahrenen Verkehrsachsen der Stadt: die Schwieberdinger Straße. Archivfoto: Ramona Theiss
Eine der meistbefahrenen Verkehrsachsen der Stadt: die Schwieberdinger Straße. Foto: Ramona Theiss
Ein Jahr war Pause, im Mai geht es wieder los: Die Schwieberdinger Straße wird auf 500 Metern aufgerissen. Damit drohen auf dem Autobahnzubringer ein halbes Jahr lang massive Staus – 45.000 Fahrzeuge täglich wollen durchgeschleust sein.

„Wir haben uns angewöhnt, vor großen Bauabschnitten zu warnen“, sagte der Geschäftsführer der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB), Bodo Skaletz, gestern und hat drei Tage vor dem eigentlichen Baubeschluss den dritten Abschnitt der Großbaustelle Schwieberdinger Straße vorgestellt. Auf 500 Metern werden von Mai bis Ende Oktober neue Gas- und Wasserleitungen verlegt sowie lärmoptimierter Asphalt aufgetragen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Abschnitten werden auch 145 Meter Fernwärmeleitungen verlegt. Im Zuge des Kommunalen Klimaschutz-Modellprojekts Solar Heat Gread wird das Netz ausgebaut.

In vier Bauabschnitten – beginnend rund 100 Meter westlich der Einmündung in die Gänsfußallee – wird auf gesamter Straßenbreite bis zur Kreuzung mit Martin-Luther- und Ruhrstraße aufgegraben. Dafür legt die SWLB laut Dieter Könnel, zuständig für Planung und Bau, 1,1 Millionen Euro hin, die Stadt ist mit rund einer Million beteiligt. Der städtische Hauptteil entfällt auf die Belagsarbeiten mit 850.000 Euro, über die am Donnerstag im Bauausschuss entschieden wird. Für den lärmoptimierten Asphalt wird dabei laut Projektleiter Martin Renz vom städtischen Fachbereich Tiefbau und Grünflächen erstmals nicht die Asphaltsorte LOA, sondern sogenannter SMA LA mit Körnung 8 verlegt. Dies ist ein Splittmastixasphalt, der wie der LOA bis zu 2 dBA Lärm schluckt. Beim LOA, seit 2007 auf deutschen Straßen zu finden, hat sich herausgestellt, dass die Lärmreduktion nach etwa fünf Jahren abnimmt. Hauptgrund ist, dass sich die schallschluckenden Hohlräume im Asphalt durch die Dauerbelastung verdichten. Jetzt soll SMA LA zeigen, was er kann.

In den ersten zwei Bauabschnitten 2016 und 2017 waren – beginnend an der Rheinlandstraße – rund 800 Meter Straße saniert wurden. 2018 war ausgesetzt worden, um die B.27 in Eglosheim mit LOA zu belegen. Und wie zuvor wird während der Baustellen mindestens eine Geradeausspur offen sein. Wie Renz sagte, wird die Hauptachse bevorzugt, was die Ampelphasen angeht, bei 45.000 Fahrzeugen am Tag ein Muss. Heißt: Wer seitlich einfährt, muss länger warten. Heißt aber auch: Die benachbarten Wohngebiete werden unter dem Ausweichverkehr leiden.

Im Zuge der Sanierung wird es an der Einmündung zur Ruhrstraße eine behindertengerechte Bushaltestelle für die Linie 422 geben (siehe Text rechts). Das Gegenstück auf Höhe der Arena soll erst im Zuge des vierten und zunächst allerletzten Bauabschnitts der Schwieberdinger Straße entstehen. Wie Peter Danylak, Technischer Leiter der SWLB, sagte, sei noch nicht klar, ob dieser schon 2020 folgt. Eine Rolle spielt der Westexpress, aber auch die komplizierte Trasse über Keplerbrücke und Friedrichstraße bis zur Stuttgarter Straße.

Eine klare Absage erteilte Martin Renz dem Schichtbetrieb, der nach Beschluss des Bauausschusses vom Februar bei einer Straßenbaustelle getestet werden soll, Nachtarbeit wurde ausgeschlossen. Geschichtet werde in der Schwieberdinger Straße nicht. In der Ausschreibung habe sich gezeigt, dass die Firmen dazu nicht bereit seien – weil beide Schichten dann nicht voll ausgelastet seien.

Schwächelnder LOA wird durch Splittmastixmischung abgelöst