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Autobahnanschlussstellen
Früh ist Parkwelt noch in Ordnung

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Wer früh genug dran ist, findet auf dem Parkplatz in Pleidelsheim noch ein freies Plätzchen. Am späten Vormittag gehen Autofahrer meist leer aus.
Überfüllte Parkplätze, genervte Autofahrer: Wer auf den P + M-Plätzen in Pleidelsheim und Mundelsheim seinen Wagen abstellen und in Fahrgemeinschaften weiterfahren möchte, muss früh dran sein. Am späten Vormittag sind alle (legalen) Stellflächen belegt.

Ludwigsburg. „Versuchen Sie mal, eine Fahrgemeinschaft Richtung Heilbronn zu bilden“, schreibt ein Leser an die Ludwigsburger Kreiszeitung. Der Affalterbacher wollte sich mit einem Kollegen in Mundelsheim oder Pleidelsheim auf dem Parken-und-Mitnehmen-Parkplatz (P + M) treffen und dann gemeinsam in den Odenwald fahren. Daraus wurde nichts. Der Pleidelsheimer Parkplatz sei „wie immer voll“ gewesen. Auch in Mundelsheim fanden die beiden keinen Platz für ihre Wagen und fuhren getrennt nach Osterburken. „Gruselig“, schreibt der Affalterbacher. Dabei spare doch jeder gerne Benzin und wolle die Autobahn nicht mit Ein-Fahrer-Autos bis zum Stau füllen. Das ist ganz im Sinne des Verkehrsministeriums, das auf seiner Internetseite für Fahrgemeinschaften wirbt.

Die Erfahrung des Affalterbachers: Auf dem Mundelsheimer Parkplatz können Autofahrer nur in den baden-württembergischen Ferien und vor 9 Uhr morgens parken. Sonst ist alles dicht!

Ein Problem, das in den beiden Kommunen, die an der Autobahn 81 liegen, bekannt ist. Die Anzahl der Plätze in Pleidelsheim wurde vor einigen Jahren von 40 auf 80 verdoppelt – trotzdem sei der P + M häufig überfüllt. Zugeparkte Grünflächen und Zufahrten seien dann keine Seltenheit, erklärte Bürgermeister Ralf Trettner auf Nachfrage. Der Ordnungsdienst der Gemeinde kontrolliere die Falschparker, aber an der Situation selbst ändert das wenig. Das Grundstück entlang der Landesstraße 1125 zwischen Pleidelsheim und Mundelsheim, direkt an der Zufahrt zur A 81, gehört der Gemeinde. Die Kommune würde den Parkplatz gerne erweitern. „Wir sind die treibende Kraft und stehen in losem Kontakt mit dem Regierungspräsidium Stuttgart“, so Bürgermeister Trettner. Denn: Fernverkehrsrelevante P+M-Parkplätze an Bundesautobahnen können auf Kosten des Bundes, der Straßenbaulastträger für Autobahnen ist, gebaut beziehungsweise ausgebaut werden. Für Bau, Erhalt und Betrieb des Platzes ist dann die Straßenbauverwaltung, also das Regierungspräsidium (RP), zuständig.

Und auch das RP kommt zu dem Schluss: Der Platz in Pleidelsheim reicht nicht mehr aus, der P + M muss erweitert werden. Die Voraussetzungen dafür seien allerdings derzeit nicht gegeben, so Matthias Kreuzinger, Pressereferent der Stuttgarter Behörde. Dem Bund stünden keine Grundstücke für die Erweiterung zur Verfügung. „Südlich ist Wald, östlich eine Schrebergartenanlage und westlich ein Kriegerfriedhof und ein Feldweg.“

Ein Dilemma, das Pleidelsheim „im Laufe des Jahres 2018“ (Trettner) beseitigen möchte. Wie berichtet, wird die Schrebergartenanlage an der Marbacher Straße geräumt und an die Mundelsheimer Straße verlegt. Trettner hofft darauf, dass der P + M-Parkplatz mittelfristig, „am besten in den nächsten drei Jahren“, erweitert werden kann. Diese Frist ist dem Planungsverfahren geschuldet, darin müssen auch Ausgleichsmaßnahmen ausgewiesen werden.

Und was passiert in Mundelsheim? Hier sind die Vorzeichen komplett anders. „Ein zusätzlicher Bedarf ist derzeit nicht bekannt“, teilte das RP auf Anfrage mit. Dieser P + M umfasst 130 Plätze. Er liegt an einem sogenannten „Ohr“ der Autobahnauffahrt und wäre theoretisch im anderen „Ohr“ erweiterbar, so Kreuzinger. Die Kommune hat darauf wenig Einfluss: Das Grundstück gehört dem Bund!