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Krieg
Hilfsaktionen für die Ukraine: Stadt Ludwigsburg richtet Hotline ein, aktuell keine Sachspenden gefragt

Helfer sortieren in einem Freiwilligenzentrum Kartons mit medizinischen Hilfsgütern für die ukrainische Kämpfer. Foto: Ukrinform/dpa
Helfer sortieren in einem Freiwilligenzentrum Kartons mit medizinischen Hilfsgütern für die ukrainische Kämpfer. Foto: Ukrinform/dpa
Ludwigsburg mit Hotline für Angebote und Fragen –Keine Sachspenden gefragt

Ludwigsburg. Durch Deutschland geht eine große Welle an Hilfsbereitschaft gegenüber den Menschen in der Ukraine. Auch bei unserer Redaktion melden sich Leser und fragen, wo Sachspenden gesammelt werden. Die Verbände und Kirchen in Ludwigsburg sind sich einig: Sachspenden sind zu diesem Zeitpunkt nicht sinnvoll, Geldspenden sehr wohl. Das ist zum Beispiel über die Aktion „Deutschland hilft“ möglich.

Die Stadt hat eine Stelle geschaffen, die für Hilfsangebote, Fragen und Anregungen erreichbar ist und diese koordiniert. Die Koordinierungsstelle ist unter E-Mail fluechtlingsarbeit@ludwigsburg.de und Telefon (07141) 9104514 zu erreichen.

Vereinzelt hätten sich bereits Angehörige von Menschen in der Ukraine auf der Suche nach Unterkünften gemeldet, so eine Sprecherin der Stadt. Ludwigsburg wird ein zweigleisiges Modell fahren, sagt sie. Einerseits hält das Land am dreigliedrigen System der Unterbringung von Geflüchteten fest: Flüchtlinge werden also erst für die Anschlussunterbringung in die Unterkünfte der Stadt kommen.

„Die Stadtverwaltung wird aber ebenfalls einen Pool an Unterkünften aufbauen, der aus städtischen, privaten und betrieblichen Gebäuden bestehen soll“, so die Sprecherin. Die Koordinierungsstelle werde die verwalten. Die Stadt habe Gebäude im Blick und sei mit Eigentümern im Gespräch. „Zudem werden wir private Angebote abfragen und koordinieren.“

Die Unterstützung wird gebündelt: Koordinierte Aktionen geplant

Zudem stimmt sich die Stadt mit dem Landkreis, Initiativen, Kirchen und sozialen Trägern in den nächsten Tagen intensiv ab, um alle Unterstützungsleistungen in Ludwigsburg zu bündeln und zu kommunizieren.

Die Ludwigsburger Ausländerbehörde stellt sich auf einen Anstieg an Anfragen und Anträgen ein, auch von geflüchteten Menschen, die bei Familienangehörigen und Freunden in Ludwigsburg Zuflucht suchen werden. Aktuell leben laut der Sprecherin 130 Ukrainer in der Stadt.

Auch der ASB und das Deutsche Rote Kreuz wollen keine Sachspenden. Beide Organisationen fahren momentan Hilfsmaterial in den Osten, das sie schon zuvor gelagert haben. Aktuell werden nur Geldspenden angenommen. Auch die Awo nimmt keine Spenden an.

Zum Thema Flüchtlingszahlen hat sich seit Donnerstag im Landkreis nicht viel geändert. Es sei noch unklar, wie viele Personen nach Deutschland kommen. Allerdings seien die Unterkünfte zu 80 Prozent belegt.

Erneut wird am Donnerstag auf dem Marktplatz gebetet

Am Donnerstag, 3. März, findet um 18 Uhr erneut ein Friedensgebet auf dem Ludwigsburger Marktplatz statt. Es werden verschiedene Religionsgemeinschaften und Generationen beteiligt sein, neben den christlichen Kirchen mit dem evangelischen Dekan Michael Werner auch eine muslimische Stimme und ein Beitrag aus der Jugend. Außer den Redebeiträgen erklingt auch wieder Musik, und zu Harfenmusik werden Teelichter entzündet und zu einem großen Peace-Zeichen aufgestellt.

Martin Wendte, evangelischer Pfarrer der Friedens- und Citykirche und Initiator, hofft, dass sich beim zweiten Friedensgebet viele Menschen einladen lassen, um ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine zu setzen: „Die Atmosphäre beim letzten Friedensgebet war unglaublich dicht und intensiv. Ja, der Frieden ist bedroht, aber das Licht ist stärker als die Dunkelheit.“