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„Ich wünsche mir Frieden für alle“

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Die Ludwigsburger Nathalie Kruppa und Mardin Hamidi (beide 18) haben für den Wettbewerb einen eigenen Song geschrieben. Foto: privat
Am diesjährigen Contest „Mein Song für eine Welt“ nehmen auch zwei Ludwigsburger Teil. Nathalie Kruppa und Mardin Hamidi haben einen Song geschrieben, der sich gegen Rassismus und Diskriminierung einsetzt. Die beiden wünschen sich eine bessere, friedliche Welt und hoffen, dass durch die Musik so manche Augen geöffnet werden.

Ludwigsburg. Musik ist eine Sprache, die jeder versteht. Das dachten sich auch die Gründer des „Eine-Welt-Song-Contests“, bei dem junge Leute die Möglichkeit haben, ein selbst geschriebenes Lied gegen Rassismus, Diskriminierung und für eine vielfältige Gesellschaft einzusenden.

Diese Chance wollen auch zwei junge Ludwigsburger, Nathalie Kruppa und Mardin Hamidi, wahrnehmen. Durch einen Prospekt darauf aufmerksam geworden, beschloss die 18-jährige Nathalie, Mardin, mit dem sie ihre Begeisterung für Musik teilt, zu fragen, ob sie nicht gemeinsam einen Song schreiben wollen. Dieser war sofort dabei.

Schon seit vielen Jahren nimmt Nathalie Gesangsunterricht und schreibt eigene Songs, Mardin hingegen spielt Klavier und sang bisher nur für sich selbst. Doch jetzt ging es auch für ihn an ein richtiges Projekt. Dieses sollte sich in einem Park verwirklichen, innerhalb von zwei Tagen schrieben die beiden ihren Song „Where´s our heart?“.

„Es geht darin um eine Person, die müde von der Situation in der Welt ist, eine Person, die sich wünscht, dass alle in Frieden leben,“ erklärt der 18-jährige Mardin. Dieses Thema liegt beiden sehr am Herzen. „Niemand sollte seine Heimat verlassen müssen“, sagte Mardin, der die Situation, in der sich viele Flüchtlinge im Moment befinden, sehr gut kennt. Der junge Mann ist selbst mit vierzehn Jahren aus dem Iran geflohen. Sein Vater wurde ermordet, als Mardin sieben war, seine Mutter musste er verlassen, hat nur noch per Telefon Kontakt zu ihr. Gemeinsam mit seinem Onkel flüchtete er zunächst in die Türkei, etwa zwei Jahre später dann nach Deutschland. „Hier habe ich mein Leben selbst in der Hand“, sagt Mardin.

Bei einem Urlaub im Allgäu, ermöglicht durch Nathalies Mutter, die in der Flüchtlingshilfe tätig ist, lernte er schon bald darauf Nathalie kennen. Eine tiefe Freundschaft entwickelte sich. „Wir sind wie Bruder und Schwester.“ Nathalie sei immer offen und hilfsbereit, emotional und einfach ein guter Mensch. Jetzt hat sie ihr Abitur gemacht und ist eine Weile als Au-pair in Spanien, doch die beiden halten Kontakt. Mardin ist sich sicher, dass die Freundschaft noch lange bestehen bleiben wird.

Sollten die beiden den Contest gewinnen, sehen sie sich auf jeden Fall bald wieder, zum Dreh eines professionellen Musikvideos zu ihrem Song in Berlin – nur einer von vielen Preisen, die es bei dem Contest zu gewinnen gibt.

Aus mehreren Teilen bestehend, vereint der Song Mardins Muttersprache Kurdisch, Deutsch und Englisch. Nathalie hat die Melodie entwickelt, Mardin den Beat seines Parts. Auch beruflich kann Mardin sich gut vorstellen, Musik zu machen. Ansonsten interessiere er sich sehr für Informatik, während Nathalie gerne einmal Fernsehjournalismus studieren würde. Mardins Wunsch ist es, einmal einen Job zu haben, den er liebt, eine Familie zu haben, mit der er in Sicherheit und Frieden leben kann. Der Sieg bei dem Contest wäre ein erster Schritt zur Erfüllung seiner Träume.

Eine-Welt-Song-Contest: „Dein Song für eine Welt“ geht dieses Jahr in die zweite Runde. Junge Menschen zwischen zehn und 25 Jahren können einen eigenen Song zum Thema Globale Entwicklung/Eine Welt schreiben. Organisiert wird der Wettbewerb von Engagement Global gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen. Die Aktion wird außerdem von vielen prominenten Musikern unterstützt. Noch bis Montag, 4. September, kann man auf www.eineweltsong.de/voting für seinen Lieblingssong abstimmen. Das Lied von Kruppa und Hamidi heißt „Where’s our heart?“