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Neckarweihingen
Initiative fordert Aufzug für die Grundschule

Dieser Aufzug führt in die zweite Etage der Friedrich-von-Keller-Schule. Ein Aufzug ist geplant, fällt aber womöglich dem Sparzwang zum Opfer. Archivfoto: Holm Wolschendorf
Dieser Aufzug führt in die zweite Etage der Friedrich-von-Keller-Schule. Ein Aufzug ist geplant, fällt aber womöglich dem Sparzwang zum Opfer. Foto: Holm Wolschendorf
Aktuell ist die Friedrich-von-Keller-Schule eine einzige Baustelle. An einem Punkt entzündet sich ein heftiger Streit: Ein Aufzug für den Altbau ist bisher nicht vorgesehen.

Einen Lift sehen die Planungen der Stadt jedenfalls nicht vor. Und dagegen machen der Förderverein der Schule, der Bürgerverein, der Stadtteilausschuss sowie der Elternbeirat auf breiter Linie Front. Sie fordern, dass dort „ein vernünftiger Aufzug“ zum Einsatz kommt, geführt außen an der Fassade. Sonst sei das erste Obergeschoss nicht barrierefrei erreichbar. Baulich sei das kein Problem, die Kosten dafür würden sich auch in Grenzen halten, so die Meinung in der gemeinsamen Initiative.

Dort oben sind vier Klassenzimmer, der Computerraum, das Lehrerzimmer, ein Fachraum und die Kernzeitenbetreuung. Dass dieses Problem auch durch „eine vernünftige Raumplanung“ gelöst werden könne, wie Bürgermeister Michael Ilk jüngst meinte, sei in der Praxis nicht umsetzbar, so Roland Schmierer. Er ist selbst Lehrer, Vorsitzender des Bürgervereins Neckarweihingen und für die CDU im Stadtteilausschuss.

Der Alternativvorschlag seitens der Stadt, einen rund 40.000 Euro teuren Treppenlift vorzubereiten und bei Bedarf zu installieren, wird von der Initiative abgelehnt. Ein solcher Lift sei für Grundschüler gefährlich, dafür brauche man Aufsicht und außerdem Bedienpersonal, so wird befürchtet. Das schränke die Selbstständigkeit ein. Schließlich wird bezweifelt, ob das Geländer für die Konstruktion überhaupt tragfähig genug wäre, die Brandschutzvorschriften damit eingehalten würden.

Bei einer gesamten Bausumme von aktuell 17 bis 18 Millionen Euro für die Sanierung des Altbaus und einen Neubau würden die Kosten für den Außenaufzug von etwa 190.000 Euro gar nicht besonders ins Gewicht fallen, rechnet FDP-Stadtteilausschussmitglied Gerhard Seeger vom Förderverein: Nur etwa ein Prozent. „Ein nachträglicher Einbau wenn alles fertig ist, wird bestimmt teurer“, meint der Grünenpolitiker Sven Langjahr vom Stadtteilausschuss.

Sie alle beharren mit ihrer Forderung nach dem Aufzug darauf: Inklusion ist Menschenrecht. „Bei einem Neubau wäre es keine Frage, ob Aufzug oder nicht“, argumentiert Schmierer. Gleiches müsse für eine Generalsanierung gelten. Alles andere wäre Exklusion. Dagegen wolle man weiter kämpfen. Derzeit besuchen 240 Kinder die Neckarweihinger Grundschule. Keines sitzt im Rollstuhl. Aber im vergangenen Jahr habe eine Sozialarbeiterin mit Gehbehinderung gearbeitet. Es gehe nicht nur um Schüler, auch Lehrer oder Angestellte der Verwaltung könnten eine Behinderung haben. Das könne von heute auf morgen passieren. Und was ist mit Eltern, die zu einer Versammlung wollen, wird gefragt. Auch Kindern mit einem Beinbruch, die eine Zeit auf Krücken laufen müssen, wäre der Aufzug eine Erleichterung.