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Schule ohne Rassismus
Ludwigsburger Goethe-Gymnasium neu im Courage-Netzwerk aufgenommen

Die Gesangsklassen sechs und sieben begeistern mit dem Finale der Kinderoper „Brundibár“.Foto: Privat
Die Gesangsklassen sechs und sieben begeistern mit dem Finale der Kinderoper „Brundibár“. Foto: Privat
Das Goethe-Gymnasium Ludwigsburg (GGL) ist in das bundesweite Schulnetzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aufgenommen worden.

Ludwigsburg. Vor rund 200 Besuchern aus allen Teilen der Schulgesellschaft startete die Auftaktveranstaltung im Foyer der Schule mit einem Auftritt der Tanz-AG. Schulleiter Christof Martin wies darauf hin, wie wichtig es gerade in diesen Zeiten sei, sich gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung einzusetzen.

Benjamin Färber, Lehrer am GGL und gemeinsam mit seinem Seminarkurs „Gegen das Vergessen des Holocaust“ Initiator des Projekts, wies in seiner Rede darauf hin, dass das Goethe-Gymnasium sich seit Jahren schon stark gegen Rassismus und Diskriminierung engagiere – sei es in der Prävention oder durch Begegnungen mit Zeitzeugen im Geschichtsunterricht oder mit Juden im Rahmen des Projekts „Meet a Jew“.

Schüler aus dem Seminarkurs nahmen das Publikum im Anschluss mit auf eine kleine Zeitreise durch das Projekt, von der ersten zarten Idee der Bewerbung über die ausführliche Diskussion zur Gestaltung eines Flyers bis hin zur der Entstehung des Imagefilms.

Den emotionalen Höhepunkt des Abends bildete die Rede der Zehntklässlerin Joy Okafor, die aus Sicht einer Betroffenen den strukturellen Rassismus in Deutschland kritisierte und die Zuhörenden in ihrem Schlussappell dazu aufforderte, den „People of color“ endlich zuzuhören.

Den inhaltlichen Abschluss lieferte Felix Westerfeld, ebenfalls Teilnehmer des Seminarkurses, der am Beispiel der Jüdin Jenny Heymann aufzeigte, was Courage am Goethe bedeuten kann: Jenny Heymann war seit 1929 Lehrerin am heutigen Goethe-Gymnasium, wurde dann als Nichtarierin von der mit ihr befreundeten Schulleiterin Dr. Elisabeth Kranz aus den Dienst entlassen und kehrte nach dem Krieg als Lehrerin wieder zurück nach Ludwigsburg. (red)