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Bahnhof
Mehrere defekte Aufzüge ärgern Bahnreisende

Der Weg zu Gleis 4 führt aktuell ausschließlich über die Treppe. Foto: privat
Der Weg zu Gleis 4 führt aktuell ausschließlich über die Treppe. Foto: privat
„Ich werde gewartet und bin in Kürze wieder für Sie da.“ Bahnreisende in Ludwigsburg warten bereits mehrere Tage darauf, dass diese Wartung am Aufzug zu Gleis.4 abgeschlossen ist. Immerhin der Lift zu den Gleisen.2 und 3 ist wieder in Betrieb, dafür ist gestern der Aufzug im Hauptgebäude ausgefallen.

Ludwigsburg. Sonntagnachmittag am Ludwigsburger Bahnhof. Eine Frau schiebt einen Kinderwagen in den Aufzug zu Gleis.2 und 3. Ein Mann steigt hinter ihr ein. Die Türen schließen sich, doch der Aufzug fährt nicht los. Die Frau entscheidet sich, den Aufzug wieder zu verlassen, der Mann wagt einen zweiten Versuch – und ist im Aufzug gefangen. „Grund war ein defekter Türkontaktschalter“, sagt ein Bahnsprecher auf Nachfrage unserer Zeitung. Der Hersteller musste hier ausrücken, um diesen wieder instand zu setzen. Am Dienstag konnte er wieder in Betrieb genommen werden.

Ein defekter Aufzug ist ärgerlich für alle die, die auf ihn angewiesen sind. Um auf Gleis.2 und 3 zu gelangen gäbe es die Aufzugsanlage am Francksteg als Alternative – obgleich mit einem Umweg verbunden. Bei Gleis.4 und 5 ist das nicht so. Funktioniert der Aufzug nicht, gibt es nur die Treppe. Schon in der vergangenen Woche stand der Lift still.

„Für Ihre Sicherheit. Für Ihren Komfort. Ihr Aufzug wird repariert und fährt voraussichtlich wieder ...“ Wann er wieder fährt, weiß bei der Pressestelle der Bahn auch niemand. Wohl aber die Ursache für den Stillstand. „Grund ist der defekte Absenkmechanismus“, verrät der Sprecher. „Der Hersteller muss im Rahmen der Gewährleistung den Mangel beheben.“ Koffer und Kinderwagen werden also auf unbestimmte Zeit noch die Treppen hochgehievt werden müssen. Wer hingegen auf einen Rollstuhl angewiesen ist, kann den Regionalzug nach Stuttgart in Ludwigsburg nicht besteigen. Was ist denn mit den Ludwigsburger Aufzügen los? Man kommt in diesen Tagen kaum umhin, sich diese Frage zu stellen. Gestern Vormittag gab es eine weitere Störung, wieder war eine Person unfreiwillig im Aufzug gefangen. „Der Aufzug wurde danach außer Betrieb gesetzt und wird im Laufe des Tages von unserem Dienstleister überprüft“, so der Bahnsprecher dazu.

Der städtische Bahnhofsmanager Axel Müller bemerkt eine bedauerliche Häufung von Aufzugsdefekten. „Bei mir sind in den vergangenen Tagen zahlreiche Beschwerden eingegangen“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Er selbst habe sich jeweils über die Service-Hotline wie auch über seine persönlichen Kontakte bei der Bahn beschwert. Eine Ursache für die Häufung der Defekte ist Müller nicht bekannt. Feuchte Witterung, die mitunter zum Problem für die Technik wird, kann in diesen Tagen jedenfalls ausgeschlossen werden. Der Bahnhofsmanager rät dazu, sich per App vorab über die Situation am Bahnhof zu informieren. Wer auf den Aufzug angewiesen ist, könne dann beispielsweise gezielt auf den Francksteg zusteuern oder unter Umständen auf einen anderen Halt ausweichen – zum Beispiel den Favoritepark – und dann einen Bus nehmen.

Der Bahnsprecher verweist ebenfalls auf den Mobilitätsservice: „Die Deutsche Bahn unterstützt Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Die Mitarbeiter der Mobilitätsservice-Zentrale helfen bei der Planung und Durchführung ihrer gesamten Reise. So sehen die Mitarbeiter der Mobilitätsservice-Zentrale auch, wenn ein Aufzug gestört ist und können dann mögliche Alternativen anbieten.“