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Minikreisverkehr gegen verstopfte Straßen

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Lammkreuzung in Gerlingen: Ein Minikreisel soll hier künftig den Verkehr regeln. Die Jakobstraße wird probehalber gesperrt.Foto: Karin Rebstock
Die Stadt Gerlingen hat große Pläne mit dem Träuble-Areal. Wenn dort 2018 auch ein Edeka-Markt an den Start geht, sorgt das mutmaßlich für steigenden Verkehr und Chaos auf den Straßen. Aus Sicht der Stadtverwaltung soll ein Minikreisel dem entgegenwirken.

Ludwigsburg. Zwei Wochen lang soll die Gerlinger Jakobstraße an der sogenannten Lammkreuzung probeweise für Verkehrszählungen geschlossen werden. Darauf einigte sich der Technische Ausschuss in seiner jüngsten Sitzung nach einer Diskussion, die die Zuhörer aus der Bürgerschaft mal zu Applaus, mal zu Vorwürfen an die Stadtverwaltung bewegte. Erst nach diesem Probelauf, bei dem die Mehrbelastung der umliegenden Straßen im Falle einer Sperrung ermittelt werden soll, wollen die Mitglieder des Ausschusses an dieser Stelle weiter planen. Fest steht schon jetzt, dass ein Minikreisverkehr mit überfahrbarer Mitte die sinnvollste Lösung für die Kreuzung darstellt, an der sich Hauptstraße, Ditzinger Straße, Leonberger Straße und Jakobstraße treffen. Die ursprüngliche Überlegung, die Jakobstraße nicht direkt an den Kreisel anzuschließen, aber als Einbahnstraße direkt neben dem Kreisverkehr geöffnet zu lassen, scheiterte an den Bedenken des Regierungspräsidiums.

Von einer völligen Schließung der Jakobstraße und der Einrichtung eines dreiarmigen Kreisels sind die Anwohner des Gebietes aber alles andere als begeistert. Dies zeigte sich schon auf einer Bürgerinformation. Sie fürchten vor allem eine erhebliche Zunahme des Verkehrs in den umliegenden Straßen. Ein erster Testlauf mit einer vorübergehenden Sperrung an einem Werktag bekräftigte diese Ängste. Im Falle einer Sperrung, so ermittelte es das zuständige Ingenieurbüro, würden die anderen Erschließungsstraßen des Wohngebiets bis zu 78 Prozent mehr belastet.

Gleichzeitig würde ein dreiarmiger Kreisverkehr aber mehr Sicherheit für Fußgänger bieten und vielleicht einen Platz ermöglichen, der für Außengastronomie genutzt werden könnte. „Für den vierarmigen Kreisel haben wir außerdem noch keine Genehmigung aus dem RP“, gibt Bürgermeister Georg Brenner zu bedenken.

Die Idee, durch einen dreiarmigen Kreisel einen Platz an dem Gastronomiebetrieb im ehemaligen Gasthaus Lamm zu schaffen, fand bei den Mitgliedern des Ausschusses ebenso wenig Gefallen wie bei den Zuhörern. „Diese Idee mit dem Platz ist jetzt erst aufgetaucht“, sagte Petra Bischoff (Freie Wähler). Sie plädierte dafür, bei Platzmangel eher noch das Restaurant abzureißen, als die Jakobstraße zu schließen. Brigitte Fink (SPD) warnte vor solchen Mitteln: „Wir sollten nicht in fremde Eigentumsrechte eingreifen.“

Brenner versicherte, dass die Verwaltung auch mit den Gastronomiebesitzern im Gespräch stehe, um alle Möglichkeiten, auch einen Ankauf des Lamm-Geländes, auszuloten. So oder so komme der Ausschuss aber nicht darum herum, entweder für einen dreiarmigen oder einen vierarmigen Kreisel zu stimmen. „2018 wird eine Entscheidung nötig sein“, sagte Brenner.