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Helferherz
Musiker begeistern mit Big Band-Sound

Klanggewaltig: Die BigBand von W&W. Archivfoto: Benjamin Stollenberg
Klanggewaltig: Die BigBand von W&W. Foto: Benjamin Stollenberg
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Die Bands von Porsche und Wüstenrot & Württembergische spielen für eine gute Sache – Erlös wird im Juli an Hilfseinrichtungen verteilt

Bei einem gut besuchten Benefizkonzert gestern im Scala haben die Big Bands von Porsche und Wüstenrot & Württembergische (W&W) begeistert. Die Musiker haben sich zugunsten von Helferherz, einer Aktion der Ludwigsburger Kreiszeitung, einem freundschaftlichen Big Band Battle gestellt.

Porsche baut sportliche Autos, W&W ist auf Finanzdienstleistungen spezialisiert. So unterschiedlich die beiden Unternehmen auch sind, so haben sie eines gemeinsam, nämlich musikalische Mitarbeiter. Erst ein Jahr jung ist die W&W Campus Big Band unter Leitung von Jürgen Bothner. Gestern absolvierten die Musiker bravourös ihren ersten öffentlichen Auftritt in Ludwigsburg. „Nichts ist so stark wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, sagte Jürgen Vater, von dem die Initiative zur Gründung der W&W Campus Big Band ausgegangen ist. Er bedankte sich gestern bei dem „geilen Arbeitgeber, der so etwas ermöglicht“ und den Musikern zum Teil die Instrumente aber auch einen Probenraum zur Verfügung stellt. Den Sonderapplaus hatte Jürgen Vater, der bei W&W im Bereich Informatik tätig ist, wirklich verdient.

Echte Routiniers sind die Musiker der Porsche Big Band, die seit 14 Jahren besteht und kontinuierlich von Meinhard „Obi“ Jenne geleitet wird. Die Bandmitglieder sind eine Klasse für sich, wie sie gestern eindrucksvoll zeigten. Mutig also von der W&W Campus Big Band sich einem Big Band Battle, also einem Wettbewerb, zu stellen. Wer der Sieger ist, das kann nur jeder einzelne Zuhörer für sich entscheiden. Fest steht jedoch, dass es beiden Bands gelungen ist, das Publikum mitzureißen.

„Der Erfolg von Helferherz beruht auf dem Engagement der Menschen aus der Region“, sagte Ulrike Trampus, Chefredakteurin der Ludwigsburger Kreiszeitung, nach der Pause. Zirka 130.000 Euro an Spendengeldern seien in diesem Jahr bereits in 35 Projekte von Hilfsorganisationen geflossen. „Der Erlös aus dieser Veranstaltung wird im Juli verteilt“, kündigte Ulrike Trampus an. Nicht gedulden mussten sich dagegen die Freunde des fetzigen Big Band-Sounds. Die W&W Campus Big Band setzte bei ihrem Repertoire auf Ohrwürmer, wie „You are the sunshine of my Life“ von Stevie Wonder, „Love“ von Bert Kaempfert, „Summertime“ von George Gershwin oder „Chameleon“ von Herbie Hancock. Bei „Night and Day“ von Cole Porter brillierte Silvia Blank als Sängerin. Bei W&W gibt es weitere Gesangstalente: Laila Lang zum Beispiel, die begeisterten Beifall für ihre Interpretation von „Fever“ erhielt, das aus der Feder von Eddie Cooley und John Davenport stammt. Immer wieder quittierte das Publikum die Soloeinlagen mit begeisterten Pfiffen und Klatschen.

Die Porsche Band setzte gestern auf anspruchsvolle Stücke, die seltener zu hören sind. Mit „Love for sale“ von Cole Porter eröffneten die spielfreudigen Musiker ihr Programm, ließen mit „Oye coma va“ und „Smooth“ von Carlos Santana Elemente des Latinrock in den Big-Band-Sound einfließen. „Wir gehen nicht ohne eine Stück von Count Basie auf die Bühne“, kündigte Obi Jenne „April in Paris“ an. Nicht fehlen durfte die Wiederholung des Schlussteils, die Obi Jenne wie im Original mit „Baby, let’s do ist one more time“, einforderte. Wie musikbegeistert der Bandleader ist, war gestern deutlich zu sehen und zu spüren. Trotz Verpackung in Big Band-Sound eindeutig zu erkennen war das Beatles-Stück „Eleanor Rigby“, das außer den Porsche-Mitarbeitern nur die Dänische Radio Big Band spielt. Groovig, dynamisch und ziemlich cool kam „Act you age“ von Gordon Goodwin rüber, bevor mit „Tuxedo Junction“ der typische Glenn-Miller-Sound ertönte. Die beiden Bands bescherten den Besuchern einen rundum gelungenen Konzertvormittag.