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Neu dabei: Vierbeiner mit Pfoten statt Hufen

Zum zweiten Mal findet ein Dackelrennen statt. Archivfoto: Ramona Theiss
Zum zweiten Mal findet ein Dackelrennen statt. Foto: Ramona Theiss
Hochwillkommen: Erfrischung im Hunde-Spa.
Hochwillkommen: Erfrischung im Hunde-Spa.
Boromir und Raudi von Wolfgang Smyrek sind Sieger beim 1. Ludwigsburger Dackelrennen

Doppelsieg für den Großbottwarer Wolfgang Smyrek: Beim ersten Ludwigsburger Dackelrennen holte sein Raudi am Samstag bei den Senioren den Titel, dessen Sohn Boromir war in der offenen Klasse am schnellsten. Der Papa lief 20,3 Kilometer pro Stunde, sein Sohn sprintete auf 25,4 km/h.

„Auf die Dackel, fertig, los!“. Die Hunde preschen los, beschleunigen trotz kurzer Beine mächtig. Die Ohren flattern im Wind. Im gestreckten Galopp verlieren sie zeitweise die Bodenhaftung. Gut 4.000 Zuschauer jubeln den vierbeinigen Athleten zu. Auch die eher unmotivierten und verpeilten Tiere werden angefeuert, auch wenn die Konkurrenz ihnen längst entfleucht ist.

Erstmals hatte der städtische Eigenbetrieb Torismus und Events mit dem Dachshundclub Württemberg-Hohenzollern, Sektion Neckar-Enz diese „Veranstaltung mit Wau“ im Rahmen des Pferdemarkts organisiert. 60 Dackel waren in drei Klassen gemeldet. Junioren von neun bis 18 Monate, Senioren ab acht Jahren. Die liefen 40 Meter. Über die vollen 50-Meter gingen alle anderen. Dackel Krümel von Alojz Morella gewann bei den Junioren.

Zu einem barocken Marschtanz defilieren die Teilnehmer in die Wettkampfarena Bärenwiese Ost. Im Schatten der Bäume wurde vor und nach dem Rennen gechillt, geschnuppert, gezickt. Manche nehmen schon vorab ein kühlendes Pfoten-Bad im Dackel-Spa, schlabbern aus einem der vielen Näpfe.

Herrchen und Frauchen haben Tricks auf Lager, damit ihre Dackel möglichst schnell auf Touren kommen. Meistens wird auf Hundeliebe gesetzt. Dass das Tier so schnell als möglich aus den Fängen eines ihm fremden Starters wieder in gewohnte Arme fliegen darf. Die Namen des Lieblings werden gerufen, mit Leckerlis, Spielzeug und Leberwurst gelockt. Simone Morguet aus Ettlingen baut bei Arthos auf Hundepfeife und Schinken-Speck-Gebäck.

Einem Dackel ist der Eigensinn in die Wiege gelegt. Die einen nennen es Sturheit, die anderen Selbstbewusstsein. Das liegt in seiner Natur. Selbstständigkeit wurde ihm für die Jagd in Fuchs- und Dachsbau angezüchtet. Trotzdem könne man ihn erziehen, so Ursula Grießbach vom Dackelclub. Nur: „Mit Druck geht nichts, es muss freundlich überzeugt werden.“

Dackelbesitzer sind sich einig: „Ein Leben ohne ihn macht keinen Sinn.“ Sie seien kernig und charaktervoll. Es müsse nur klar gestellt sein, wer Chef ist.