Ludwigsburg. Ein Meilenstein ist bei der Verlegung der Süddeutschen Erdgasleitung (SEL) zwischen Esslingen und Löchgau Ende November erreicht worden: Die Leitung wurde erfolgreich durch den Neckar verlegt. Das teilte der Transportnetzbetreiber Terranets BW in einer Pressemeldung mit.
Seit Frühjahr 2025 baut Terranets BW den 43 Kilometer langen Abschnitt zwischen Löchgau über Ludwigsburg bis nach Esslingen. Er soll Mitte 2026 in Betrieb gehen. Auf diesem Leitungsabschnitt quert die SEL einige Flüsse und Straßen, darunter auch den Neckar in Ludwigsburg. Dort wird die Pipeline mittels eines Dükers verlegt – einem Stück Rohrleitung, dessen Form dem Flussbett nachempfunden ist. Es wird in einen zuvor ausgebaggerten Graben im Fluss, die sogenannte Dükerrinne, eingezogen. Der Graben wird im Anschluss verfüllt.
Umfangreiche Vorarbeiten
Die vergangenen Monate ist der rund 70 Meter lange Düker auf der Ostseite des Neckars zusammengeschweißt worden. Außerdem wurde die bis zu sechs Meter tiefe und vier Meter breite Dükerrine ausgegraben. Nachdem diese umfangreichen Vorarbeiten abgeschlossen wurden, konnte der Düker jetzt erfolgreich in den Neckar eingezogen werden. Nun folgt die Verlegung der Pipeline im Steilhang sowie auf der Ostseite des Neckars. Im Anschluss beginnt der Rückbau der Baustelle sowie die Wiederherstellung der in Anspruch genommenen Flächen.
Neckartal-Radweg ist länger gesperrt
Der Neckartal-Radweg soll so schnell wie möglich wieder hergestellt werden, teilte Terranets BW mit. Dieser ist aufgrund der topografisch anspruchsvollen Platzverhältnisse im Neckartal seit Juli 2025 gesperrt und sollte ursprünglich Ende Dezember 2025 geöffnet werden, harte Gesteinsverhältnisse im Flussbett verzögerten jedoch die Arbeiten am Neckar.
Daher wird die Sperrung des Neckartal-Radwegs bis Anfang 2026, voraussichtlich bis Ende Februar, verlängert werden.
SEL soll Wasserstoff nach Baden-Württemberg transportieren
Terranets BW baut die 250 Kilometer lange wasserstofftaugliche Gastransportleitung (SEL) von der hessischen Landesgrenze über Heidelberg, Heilbronn, Ludwigsburg, Esslingen, Göppingen und Heidenheim bis nach Bayern. Die SEL soll zunächst moderne Gaskraftwerke anbinden und ab Anfang der 2030er Jahre Wasserstoff nach Baden-Württemberg transportieren. (red)


