Vor dem Seeschloss Monrepos ein weißes Zeltdorf wie aus 1001 Nacht in grüner Oase. Knapp 60 Pavillons sind von Firmen als „meeting point“ für ihre Mitarbeiter eingerichtet. Drumherum ist emsiges Treiben wie auf einem Basar. Die Stimmung unter den Kollegen, ihren Vorgesetzten und Chefs ist beinahe ausgelassen. Allen gemeinsam ist ihr Firmentrikot. „Dieser Lauf schweißt das Team zusammen“, meint ein Abteilungsleiter. 4300 Teilnehmer gehen an den Start, das sind knapp 400 mehr als im vergangenen Jahr und ein neuer Rekord.
Schweiß fließt auch lange vor dem Start in Strömen. Bei fast 40 Grad ist das auch kein Wunder. Der Schatten unter den Bäumen ist begehrt.
Anna Anton von Aldi-Süd ist erstmals dabei. „Ich wollte immer schon einmal mitmachen, weil mir Kollegen vorschwärmten.“ Aber bislang sei jedes Mal etwas dazwischengekommen. Seit zwei Monaten bereitet sie sich nun schon vor. Ihr Ziel: „Alles unter 20 Minuten wäre okay.“ „Reines Laufen macht für mich wenig Sinn“, meint der Handballer Markus Schmidt, der von Kollegen der Firma Ropex überredet worden ist. Der Lauf um den Monrepossee sei schön und machbar, weil er mit seinen 3,5 Kilometern fast topfeben sei. In seiner Abteilung laufe ein interner Wettbewerb, der schnellste Kollege bekomme ein kleines Fässchen Bier, die Damen eine Flasche Schampus. Die Organisation mit allem drum und dran lasse keine Wünsche offen, lobt er.
Dieser Meinung ist auch Silke Weller von Lila Logistik. „Ich vermisse nichts, alles passt.“ Sie selbst läuft jede Woche um die zehn Kilometer. Die Strecke um den Monrepos sei auch für Einsteiger gut geeignet, die man sich gut einteilen könne.
An den Verpflegungszelten ums Schloss steigen Rauchwolken in den Himmel. Das komplette Gastroteam von der Gutsschenke ist im Einsatz dazu noch weitere Aushilfskräfte. Rund 50 Helfer verköstigen die Gäste mit Currywurst und Wurstsalat, Fleischkäsburger und Thai-Curry. Neu auf der Speisekarte sind Humus mit Falafel und der toskanische Brotsalat. 500 Kilo Kartoffelecken und 2000 Brötchen wurden unter anderem eingekauft. Gutsschenke-Pächter Matthias Finkbeiner und der Direktor vom Schlosshotel, Felix Sommerrock, sagen: „Wir haben noch immer alle sattbekommen.“ Und auch Durst muss niemand lange leiden: Vier Bierwagen mit zwölf Zapfanlagen stehen bereit, dazu Stationen mit Wein, Wasser, Limo, Eis.
Bevor die ersten auf die Strecke gehen, appelliert der Murrer Moderator Achim Seiter angesichts der Temperaturen an die Vernunft der Teilnehmer: „Lasst es lieber langsam angehen und hört auf eure innere Uhr, bleibt rechtzeitig stehen, wenn ihr merkt, es geht nicht mehr.“ Hier würden nur Idioten sterben und keine Helden. Das sieht auch Lars Fichtler, Einsatzleiter vom Roten Kreuz so, der hofft, dass alle vor dem Lauf bei diesen hohen Temperaturen drei Liter stilles Wasser getrunken haben. Nach dem Ziel empfiehlt er, einen Liter in kleinen Schlücken zu trinken, statt eine ganze Flasche in einem Rutsch runterzustürzen. Das DRK ist mit vier Wagen und 14 Einsatzkräften vor Ort.
Edda hat einen großen Vorteil: Sie hat nicht nur zwei Beine, sondern vier Pfoten. Herrchen Dirk Theurer, Geschäftsführer vom Freiberger Team Sommer, versucht, die vierjährige Weimeranerin als Firmenhündin einzuschmuggeln. Die Tarnung ist perfekt. Das Halsband ist mit Logo und das Shirt sitzt perfekt. Mit 30 Läufern beteiligt sich ein Drittel der Mitarbeiter – und das schon zum fünften Mal. „Das ist gut fürs Betriebsklima“, sagt Theurer. Die Orga des Laufs von LKZ in Kooperation mit dem MTV sei wie die Kulisse immer top.
Käppi, Sonnenbrille, Lichtschutzfaktor 50 sind bei dem Wetter Pflicht. Und nach dem Zieleinlauf gehen die wenigsten sofort nach Hause. Denn nach der Siegerehrung Party mit DJ „SeVen“ bis Mitternacht angesagt. Der LKZ-Firmenlauf gilt vielen als eines der schönsten Sommerevents in der ganzen Region.