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Zu viel Laub für die Stadt?

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So sieht der ideale Laubsackhaufen aus: Keine Plastiksäcke, sondern recycelbare – und kostenlose – Säcke der Stadt. In der Realität aber mischen sich gerne Plastiksäcke darunter.Foto: Stadtverwaltung
Technische Dienste kommen den Sackbergen nicht hinterher – Keine Plastikbeutel erlaubt

Ludwigsburg. Es ist seit über 18 Jahren eine weitgehend unbemerkte, aber durchaus fruchtbare und damit lobenswerte Kooperation mit der Stadt: Die Anwohner kehren das Laub vor ihrer eigenen Tür, die Stadt stellt ihnen dafür kostenlos Säcke – natürlich zum Recyceln – zur Verfügung und holt diese gefüllt auch wieder ab. Merke: Das Angebot gilt nur für städtische Bäume. Die Anwohner, und darauf legt die Stadt wert, sind diejenigen, die ihre Gehwege sauber halten müssen, egal, wessen Baum es ist. Ergo ist es „eine besondere Leistung der Stadt“.

So weit die Theorie, der viele Ludwigsburger brav folgen und Laub kehren, was das Zeug hält. So viel, dass in der Praxis an vielen Orten in der Stadt Sackhaufen-Berge entstanden sind. Und die wachsen teils so lange, bis sich die schönen Stapel aufgelöst haben und die Säcke zerrissen sind. Die Technischen Dienste seien immer noch montags bis freitags zum Einsammeln unterwegs, aber, so eine städtische Pressesprecherin: „Sie sind extrem hinterher.“

„Großer Beitrag zum Umweltschutz“

Ob es daran liegt, dass es womöglich mehr Laub gibt, sei nicht bekannt, sagt sie. Bisher waren es nach Angaben der Verwaltung 40 000 Säcke, die pro Saison von vier Lastwagen eingesammelt und entsorgt wurden. Dies sei „ein großer Beitrag zum Umweltschutz“, lobt die Stadt sich selbst, die Aktion Laubsäcke koste sie immerhin mehr als 100 000 Euro im Jahr. So würden pro Saison 30 000 kompostierbare Laubsäcke an den Abgabestellen abgeholt. Dass da eine rechnerische Lücke von 10 000 Säcken klafft, könnte ein weiteres Problem erhellen. Denn die Stadt kämpft nicht nur damit, den Laubsammlern hinterherzukommen, sondern auch mit Menschen, die das Laub in Plastikmüllbeutel aus dem eigenen Haushalt stecken und dazustellen. Ein erheblicher Mehraufwand: Statt die Säcke abzukippen, müssen die Plastikbeutel geöffnet, entleert und an anderer Stelle entsorgt werden.

Das erklärt auch, warum die Stadt eigens einen Kleber mit pädagogischem Zeigefinger entworfen hat: „Ich bin nicht der Richtige!“ ist dort zu lesen. Plastik wird nicht mitgenommen, heißt das. Jetzt schicken die Technischen Dienste noch eine Nachricht hinterher. Wohlgemerkt, es geht weiterhin lediglich um Müllsäcke: „Die Technischen Dienste bedanken sich schon vorab herzlich bei den vorbildlichen Laubsammlern und hoffen, dass auch in Zukunft viele Mitbürger die kompostierbaren Laubsäcke benutzen und die Arbeit der Mitarbeitenden der Technischen Dienste wertschätzen.“

Und weil auch bei 0 Grad Celsius weiter die Blätter fallen, geht die Stadt davon aus, dass noch bis Mitte Dezember Bedarf besteht und erneuert ihre Bitte, keine Plastiksäcke zu benutzen. Noch einmal die Abgabestellen. Innenstadt: Rathausinfo; Neckarweihingen: Bürgerbüro, Poppenweiler: Bürgerbüro; Hoheneck: Bioladen Müller; Eglosheim: Pflanzen Mauk Gartencenter; Pflugfelden: Gärtnerei Klein; Oststadt: Blumen Paule-Liebchen; Oßweil: Blumen Osswald; Weststadt: Kösem Market.

info: Herumliegende Laubsäcke können der Stadt gemeldet werden unter www. ludwigsburg.de/maengelmelder.