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Trendwende nicht in Sicht
Chinas Handelsüberschuss mit den USA wächst weiter

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Allein 2017 exportierte China für 375 Milliarden Dollar mehr Waren in die USA, als es von dort einführte. Foto: Qilai Shen
US-Präsident Donald Trump ist es ein Dorn im Auge, dass China viel mehr Waren in die USA verkauft als umgekehrt. Doch eine Trendwende ist trotz der Drohungen aus Washington bislang nicht in Sicht.

Peking (dpa) - Vor dem Hintergrund des Handelsstreits mit den USA hat Chinas Handelsüberschuss im April erneut zugelegt.

Wie aus von der Pekinger Zollverwaltung veröffentlichten Zahlen hervorgeht, überstiegen die chinesischen Exporte in die USA die US-Einfuhren nach China um 22,2 Milliarden Dollar (18,3 Milliarden Euro).

Im März hatte der chinesische Überschuss noch bei 15,4 Milliarden Dollar gelegen. Seit Anfang des Jahres stieg das US-Handelsdefizit damit auf 80,4 Milliarden Dollar, rund neun Milliarden Dollar mehr als in den ersten vier Monaten des Vorjahres.

US-Präsident Donald Trump will das hohe Handelsbilanzdefizit seines Landes mit China reduzieren. Allein im vergangenen Jahr exportierte die Volksrepublik für 375 Milliarden Dollar (303,3 Milliarden Euro) mehr Waren in die USA, als es von dort einführte.

Der Konflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften hatte sich hochgeschaukelt, nachdem die USA zunächst Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus China verhängten und später mit weiteren Strafzöllen auf Waren im Wert von bis zu 150 Milliarden Dollar drohten. China kündigte Gegenmaßnahmen an.

Das Weiße Haus wirft China auch Verstöße gegen Urheberrechte und Diebstahl von Technologie vor, wodurch das Ungleichgewicht noch größer werde. Washington versucht, eine Antwort auf die ehrgeizige chinesische Industriestrategie «Made in China 2025» zu finden, mit der die Volksrepublik zum weltweiten Technologieführer aufsteigen will. Um im Handelskonflikt zu vermitteln, war vergangene Woche eine Delegation aus Washington nach Peking gereist, die allerdings kaum Fortschritte erzielen konnte.

Insgesamt zeigte Chinas Außenhandel im April Stärke. Sowohl Exporte als auch Importe der zweigrößten Volkswirtschaft legten stärker zu, als von Analysten erwartet. Während die Ausfuhren im April im Vergleich zum April des Vorjahres um 12,9 Prozent anzogen, machten die Importe sogar einen Sprung um 21,5 Prozent.