Mein Bezug zum Trend mit dem hellen Beige ist etwas widersprüchlich. Der Widerspruch steckt auch in der Farbe selber, weil der Nude-Look mit unterschiedlichen Moderichtungen in Verbindung gebracht werden kann. Einerseits suggeriert der Puderton eine Ähnlichkeit zur Haut, was wiederum eine Anspielung auf Entblößung ist, ohne die Kleider wirklich fallen zu lassen. Viele Kreationen spielen tatsächlich mit der Nacktheit, indem an bestimmten Stellen der hautfarbenen Kleidung Perlen, Pailletten oder ganz durchsichtige Stoffe angebracht sind. Andererseits wirkt dieser porzellanähnliche Farbton vornehm, fast aristokratisch und bei einer hochgeschlossenen cremefarbenen Seidenbluse ohne Taillierung denkt man eher an Zurückhaltung und weniger an Erotik.
{CONTENT}Mein ein wenig gestörtes Verhältnis zu dieser Moderichtung kommt zum Teil daher, dass meine Mutter (ein praktisch veranlagtes Wesen) die Farbe nach federloser Hühnerhaut benannt hat. Damit waren mir all diese Farbnuancen viele Jahre lang völlig entromantisiert. Ich bin voller Hoffnung, dass mich diese Saison therapieren wird. Auch von meinem Vorurteil, dass helle Beige-Töne jeden wandblass machen. Man kann nämlich mit einem korall- oder pinkfarbenen Lippenstift das Gesicht aufleben lassen und dem Unschulds-Look einen Kontrast entgegensetzen. Tolle Kombinationen von schrillen Pinktönen und cremigen Farben gibt es bei den Kleidern auch, genauso wie wunderschöne Leder-Shopper in Zartrosa mit Marinenblau kombiniert. Die Saison liefert uns schlichte sandfarbene Sandalen, die die Beine optisch bis zum Himmel wachsen lassen.
Eins steht schon mal fest, ich möchte mich von der Poesie des Nude-Looks endlich verzaubern lassen
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