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Und täglich grüßt das Murmeltier...

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Hochkonzentriert: Florian Koch gibt gegen seinen ehemaligen Club alles.
Die Ludwigsburger Basketballer weiter auf verlorenem Posten: Die MHP-Riesen unterlagen auch gegen s.Oliver Würzburg mit 75:80 und müssen damit weiter auf den dritten Saisonerfolg in der Bundesliga warten. Donatas Sabeckis zeigte bei seinem Debüt gute Ansätze.

Ludwigsburg. Und täglich grüßt das Murmeltier. In diesem Kultfilm aus den Neunzigern geht es um einen zynischen Wetteransager, der in einer Zeitschleife festsitzt und ein und denselben Tag immer wieder erlebt, bis er irgendwann als geläuterter Mann sein Leben fortsetzen kann.

So oder so ähnlich muss es momentan John Patrick ergehen. Die vergangenen Wochen waren ein „Remind“, klagte der Coach der MHP-Riesen nach der wettbewerbsübergreifend neunten Niederlage in Folge zerknirscht – ein ständiges Erinnern an sich immer wiederholende Abläufe mit jeweils negativem Ende für die Ludwigsburger Basketballer.

Bis in die Schlussphase lieferten sich die Riesen am Samstagabend mit den s’Olivers Würzburg einen packenden Fight. Doch das bessere Ende hatte wie schon gegen Bamberg und Berlin der Gegner. „Wir wollten nur mit dem Kopf durch die Wand und müssen weiter lernen“, klang aus den Worten Patricks fast schon Resignation. Weil Neuzugang Sabeckis ins Aufgebot rückte, ließ der Riesen-Coach Kelan Martin und erneut auch Aaron Best außen vor. Kapitän David McCray blieb ohne Einssatzzeit diesmal auf der Bank. Nach einem zerfahrenen und auf beiden Seiten sehr nervösem Spiel lagen die Gastgeber im zweiten Viertel mit elf Punkten (21:32) zurück, schlossen bis zur Halbzeit aber auf (41:40), um dann vor dem Schlussviertel erneut in Rückstand (55:60) zu geraten.

Die Crunchtime offenbarte die ganze Hektik und damit sämtliche Schwächen des immer noch auf der Suche nach sich selbst befindlichen Play-off-Halbfinalisten der vergangenen Saison. Nach einem Distanzwurf von Perry Ellis (mit 20 Punkten Würzburgs Topscorer) zum 72:76 vergab Ludwigsburgs Malcolm Hill zunächst seinen Freiwurf, obwohl er zuvor traumhaft sicher fünf von fünf Würfe verwandelt hatte. Wenig später scheiterte der 23-jährige Forward zweimal hintereinander freistehend und überhastet aus der Distanz.

Derselbe Hill war es aber auch, der mit zwei spektakulären Steals und einem von insgesamt 21 Tempogegenstößen die Riesen im Spiel hielt und zum 75:76 aufschloss. Das Publikum war außer sich, dann aber verdichtete sich die Fehlerquote auf sträfliche Weise: Konstantin Klein patzte beim Dreier, Trevor Mbakwe, der immerhin sechs Rebounds griff und drei Ballgewinne verzeichnete, kassierte sein viertes – unnötiges – Foul.

Wells‘ entscheidender Korbleger

Würzburg – mit den Ex-Ludwigsburgern Florian Koch und Brad Loesing – verteidigte erstklassig und Routinier Kresimir Loncar sowie der offensivstarke Cameron Wells mit dem entscheidenden Korbleger ließen die Gäste 17 Sekunden vor Schluss zum 75:80-Endstand enteilen. Neben Wells war Jordan Hulls mit vier Dreiern der Matchwinner der zuletzt ebenfalls arg gebeutelten Mannschaft von Würzburgs Trainer Denis Wucherer.

„Wir haben heute gegen eine gute Mannschaft verloren. Aber wir werden die Kurve kriegen. Irgendwann platzt der Knoten“, resümierte Patrick und setzt weiterhin fest darauf, dass seine Mannschaft irgendwann geläutert ist.