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Eckerles Glanzleistung kostet SG-Frauen Sieg im Topspiel

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Zukünftige Bietigheimerin: Dinah Eckerle.Foto: Baumann
Die deutsche Meisterschaft im Frauenhandball scheint entschieden. Der Titelverteidiger SG BBM Bietigheim hat das Spitzenspiel gegen den Thüringer HC, den Abonnementsmeister der Jahre 2011 bis 2016, mit 23:26 verloren. Der THC liegt jetzt sieben Punkte vor dem Viadukt-Team.
Ludwigsburg. „Dinah Eckerle hat uns in der ersten Halbzeit getötet!“ SG-Trainer Martin Albertsen staunte wie die 1880 Fans in der MHP Arena über die Paraden der Gästetorhüterin. Wohin Angela Malestein, Fie Woller und Co. auch zielten – Eckerle war schon da. Bis zur 25. Minute glückten der SG nur vier Tore. Neunmal waren die Bietigheimerinnen an der Nationaltorhüterin gescheitert. Eckerle, die nach Bietigheim wechseln wird, war ob ihres Galaauftritts selbst baff: „Dass ich praktisch alle freien Würfe halte, das gab es in dieser Form noch nie.“ Da auch Valentyna Salamakha im BBM-Gehäuse glänzte, war das Spiel zwar schnell und brachte eine Fülle von Torchancen, es stand zur Pause aber nur 7:9.

Martin Albertsen hatte schon gegen Ende der ersten Halbzeit bei Ballbesitz eine siebte Feldspielerin eingewechselt. Das Risiko zahlte sich aus. Angeführt von der dynamischen Anna Loerper, die bei den 7:6-Überzahlsituationen konsequent in die Lücken stieß, gab Bietigheim anfangs der zweiten Hälfte Vollgas und lag nach 43 Minuten 15:13 vorn. Der THC reagierte, setzte nun ebenfalls auf die siebte Feldspielerin und schaffte beim 17:17 wieder den Ausgleich.

Die Halle wurde zum Hexenkessel, mehrfach wechselte die Führung. Mit Annika Niederwieser, die für die blasse Torjägerin Beate Scheffknecht kam, zog THC-Coach Herbert Müller einen Joker.

Dreimal netzte die Südtirolerin ein, sorgte für Thüringens 21:20-Führung. Ausgerechnet Bietigheims bester Feldspielerin unterlief ein folgenschweres Missgeschick. Nach einem Ballgewinn der SG-Abwehr verfehlte „Lumpi“ Loerpers Weitwurf das leere Gästetor. Im Gegenzug sah Luisa Schulze nach einem Foul die rote Karte. Den fälligen Siebenmeter versenkte Monika Luzumova zum 24:23 und Lydia Jakubisova erhöhte auf 25:23. Meike Schmelzer setzte mit dem 26:23 den Schlusspunkt unter eine spektakuläre 2. Halbzeit.

SG: Salamakha, Wester, Roth; Biltoft, Lauenroth (1), Smeets, Ivancok, C. Woller, Schulze (1), Kudlacz-Gloc (4), Hundahl (4), Loerper (10/5), F. Woller (2), Malestein (1). (joh)