Martin Albertsen hatte schon gegen Ende der ersten Halbzeit bei Ballbesitz eine siebte Feldspielerin eingewechselt. Das Risiko zahlte sich aus. Angeführt von der dynamischen Anna Loerper, die bei den 7:6-Überzahlsituationen konsequent in die Lücken stieß, gab Bietigheim anfangs der zweiten Hälfte Vollgas und lag nach 43 Minuten 15:13 vorn. Der THC reagierte, setzte nun ebenfalls auf die siebte Feldspielerin und schaffte beim 17:17 wieder den Ausgleich.
Die Halle wurde zum Hexenkessel, mehrfach wechselte die Führung. Mit Annika Niederwieser, die für die blasse Torjägerin Beate Scheffknecht kam, zog THC-Coach Herbert Müller einen Joker.
Dreimal netzte die Südtirolerin ein, sorgte für Thüringens 21:20-Führung. Ausgerechnet Bietigheims bester Feldspielerin unterlief ein folgenschweres Missgeschick. Nach einem Ballgewinn der SG-Abwehr verfehlte „Lumpi“ Loerpers Weitwurf das leere Gästetor. Im Gegenzug sah Luisa Schulze nach einem Foul die rote Karte. Den fälligen Siebenmeter versenkte Monika Luzumova zum 24:23 und Lydia Jakubisova erhöhte auf 25:23. Meike Schmelzer setzte mit dem 26:23 den Schlusspunkt unter eine spektakuläre 2. Halbzeit.
SG: Salamakha, Wester, Roth; Biltoft, Lauenroth (1), Smeets, Ivancok, C. Woller, Schulze (1), Kudlacz-Gloc (4), Hundahl (4), Loerper (10/5), F. Woller (2), Malestein (1). (joh)