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Basketball
Nationalteam kehrt souverän zurück

Zurück an alter Wirkungsstätte: Johannes Thiemann (Mitte) gegen Estlands Janar Talts (links) und Siim-Sander Vene. Foto: Baumann
Zurück an alter Wirkungsstätte: Johannes Thiemann (Mitte) gegen Estlands Janar Talts (links) und Siim-Sander Vene. Foto: Baumann
Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft hat das erste Länderspiel in Ludwigsburg seit 30 Jahren gewonnen. Gestern Abend setzte sich das Team von Bundestrainer Henrik Rödl mit 87:70 gegen Estland durch. Qualifiziert für die Weltmeisterschaft in China war die Bundesauswahl schon vor dem Duell.

Ludwigsburg. Ein Basketball-Länderspiel hatte es in Ludwigsburg seit fast genau 30 Jahren nicht mehr gegeben. Am 24. November 1988 unterlagen die Deutschen in der Rundsporthalle mit 96:105 gegen Bulgarien. Gestern Abend feierten 3491 Zuschauer in der MHP-Arena die Rückkehr der Nationalmannschaft in die Barockstadt und bekamen einen überzeugenden 87:70-Sieg im WM-Qualifikationsspiel gegen Estland zu sehen. Die Teilnahme am Turnier in China stand für die Deutschen bereits vor dem Spiel fest. Doch mit weiteren Siegen will sich die Bundesauswahl in eine gute Position für die Auslosung bringen und den ganz starken Gegnern so zunächst aus dem Weg gehen. Spieler aus der NBA und von Euro-League-Teams standen nicht zur Verfügung.

Jallow und Thiemann auf dem Parkett

„Wir hatten uns vorgenommen, mit viel Intensität zu spielen. Das ist uns gelungen“, sagte Ex-Riese Johannes Thiemann nach der Partie. Der ehemalige Center der Schwaben nutzte die Zeit in seiner alten Heimat und besuchte David McCray. „Es ist immer schön, hierher zurückzukommen und bekannte Gesichter zu treffen.“

Mit dem Ludwigsburger Karim Jallow und Thiemann in der Anfangsformation startete Deutschland gut ins Spiel. Niels Giffey und Ismet Akpinar mit einem Dreier brachten die Gäste nach 40 Sekunden mit 5:0 in Führung. Auch als der starke Jallow in der 6. Minute das 16:10 erzielte, lagen die Deutschen gut im Rennen, arbeiteten konzentriert in der Defensive und überlegt im Spiel nach vorne. In den restlichen Minuten des ersten Durchgangs schlichen sich jedoch einige Unachtsamkeiten ein, die Henrik Rödl nicht gefielen. 59 Sekunden vor Ablauf der Uhr nahm der Bundestrainer eine Auszeit, als Estland mit 19:18 in Führung ging. Das wirkte: Giffey drehte das Spiel mit einem Dreier zum 21:19.

Auch im zweiten Viertel zeigte Deutschland vor allem in der Defensive ein starkes Spiel. Fast sieben Minuten erzielten die Gäste keine Punkte. Die Bundesauswahl baute so Schritt für Schritt den Vorsprung aus. Jallow gelang mit einem Dreier das 34:21 (24. Spielminute) – vor den Augen seiner Mannschaftskameraden. Das Team der Ludwigsburger Bundesliga-Basketballer verfolgte die Begegnung ebenso in der Halle wie Ex-Riese Bogdan Radosavljevic. Mit einer 41:27-Führung gingen die Deutschen in die Halbzeit.

Deutschland spielte diszipliniert weiter. Die Gäste versuchten, sich zu wehren, hatten gegen die gut verteidigende Nationalmannschaft aber keine Durchschlagskraft. Für die Gastgeber ging es so mit einem komfortablen 61:39-Vorsprung in den Schlussdurchgang.

Im letzten Viertel spielten die Gastgeber routiniert zu Ende, auch der Ausfall von Giffey mit fünftem Foul brachte keine Unruhe mehr – im Gegenteil: Deutschland drehte mit einigen schönen Dunks noch mal auf und brachte die Halle zum Toben.

Deutschland: Seiferth (14 Punkte), Giffey (13), Akpinar (6), Tadda (4), Schneider (3), Doreth (9), Herkenhoff, Theis (4), Thiemann (16), Jallow (11), Obst, Kramer (7).