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Handball-Bundesliga
Bietigheim fehlt im Derby das Feuer

Schwerer Stand: Michael Oehler ( SG, links) und Dominik Claus gegen Bittenfelds besten Torschützen Dominik Weiß. Foto: Baumann
Schwerer Stand: Michael Oehler ( SG, links) und Dominik Claus gegen Bittenfelds besten Torschützen Dominik Weiß. Foto: Baumann
Die SG BBM Bietigheim hat das Handball-Derby gegen den TVB Stuttgart mit 26:31 (10:17) verloren. Vor 5291 Zuschauern in der Porsche-Arena war der Bundesligist gestern zu harmlos.

Stuttgart. Die Spieler des TVB Stuttgart fanden sich nach dem Derbysieg in einem Kreis zusammen und feierten ihren 31:26-Erfolg. Wenige Meter entfernt schauten die Handballer der SG BBM Bietigheim enttäuscht hinüber. Die Bundesliga-Partie war eigentlich schon zur Halbzeit entschieden, als die SG bereits mit 10:17 zurücklag.

„Wir haben heute mehr Emotionen, mehr Willen aufs Parkett gebracht als die Bietigheimer“, sagte TVB-Trainer Jürgen Schweikhardt. Genau das machte sein Gegenüber Ralf Bader seiner SG zum Vorwurf: „Meine Mannschaft war von Anfang an nicht bereit. Das habe ich so noch nicht erlebt“, schimpfte der enttäuschte Trainer. Dabei kamen die Bietigheimer vor 5291 Zuschauern in der gut gefüllten Stuttgarter Porsche-Arena gut ins Spiel. Ein Doppelschlag von Jonas Link brachte die Bietigheimer mit 2:0 in Führung. Doch es dauerte nicht lange, bis auch der TVB aufwachte. Nach einem Ballverlust des Bietigheimers Max Emanuel machte David Schmidt in der fünften Minute die 4:3-Führung für die Bittenfelder, die nun dominierten. Bietigheim fand zu selten Lösungen im Angriff und stellte sich in der Abwehr ungeschickt an. Viermal geriet die SG so in Unterzahl und auch entsprechend in Rückstand. Auch eine Auszeit brachte keine Besserung. Die Bittenfelder nutzten die Bietigheimer Fehler aus und zogen bis zur Halbzeit auf 17:10 davon. Dominik Weiß traf dabei viermal. Zu allem Überfluss musste SG-Spielmacher Link nach etwas mehr als zehn Minuten mit einer Muskelverletzung das Feld verlassen. Laut Bader deutet vieles auf einen Faserriss hin, doch eine genau Diagnose war gestern Abend noch nicht möglich.

In der zweiten Hälfte gab sich die SG zumindest nicht auf. Der TVB nahm Tempo aus dem Spiel und so kam die SG noch zweimal bis auf drei Tore heran. Gefährlich wurde es aber nicht mehr für die Bittenfelder. „Um so ein Spiel noch zu drehen, hätte es ein kleines Wunder gebraucht“, sagte Bader.

TVB: Bitter, Maier; Weiß (8), Schagen (5), D. Schmidt (5), Schweikhardt (4), Röthlisberger (2), Baumgarten (2), Häfner (2), Burmeister (1), Markotic (1), Schimmelbauer (1), Späth.

SG: Ebner, Müller; Schäfer (4), Marcec (4), Rentschler (4), V. Schmidt (4), Link (2), Fischer (2), Max (2), Claus (1), Rönningen (1), Döll (1), Haller (1), Weber, Öhler, Asmuth.

Michael Kraus trägt seine Nichtnominierung mit Fassung

Handball-Weltmeister Michael Kraus hegt keinen Groll wegen seiner Nichtnominierung für die Heim-WM. „Die Enttäuschung hält sich ehrlich gesagt in Grenzen, da ich bis heute keinen Kontakt zum Bundestrainer hatte“, sagte der momentan verletzte Rückraumspieler vom Bundesligisten TVB Stuttgart. Natürlich spiele jeder Handballer gerne bei einer WM, betonte der 35-Jährige, „zumal diese auch noch im eigenen Land stattfindet.“ Dennoch habe das Ganze auch etwas Gutes: „Nun habe ich mehr Zeit für meine Familie.“ Kraus fällt wegen eines Mittelhandbruchs aus. Vor der Verletzung hatte sich der Routinier mit starken Leistungen ins Gespräch für ein DHB-Comeback gebracht. (dpa)