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Handballduell zweier Lokalrivalen
Derbyzeit in der Baden-Württemberg Oberliga zwischen dem TV Möglingen und der HSG Strohgäu

Sarah Wild (Mitte) läuft inzwischen in den blauen Trikots des TV Möglingen auf. Foto: Baumann
Sarah Wild (Mitte) läuft inzwischen in den blauen Trikots des TV Möglingen auf. Foto: Baumann
Mit dem Duell der HSG Strohgäu und dem TV Möglingen treffen zwei direkte Nachbarn aufeinander. Beide Handballmannschaften sind mit einer Niederlage in die neue Runde gestartet und wollen den Fehlstart verhindern.

Möglingen/Hemmingen. Weder für die Handballerinnen der HSG Strohgäu noch des TV Möglingen startete die Spielzeit wie gewünscht. Am ersten Spieltag in der Baden-Württemberg Oberliga (BWOL) hagelte es für beide Mannschaften eine Niederlage. Die HSG musste sich der zweiten Mannschaft von Kappelwindeck/Steinbach mit 23:26 geschlagen geben, Absteiger Möglingen verlor 22:23 in Heiningen. Morgen steht das direkte Duell der zwei Lokalrivalen an. Um 16.15 Uhr ist Anwurf in der Möglinger Stadionhalle.

Beide Teams treffen auf alte Bekannte. Auf Seiten des TV stehen mit Sarah Wild und Carina Kalmbach ehemalige Strohgäuerinnen. Vor vier Jahren sind beide zum damaligen Drittligisten gewechselt, um eine Klasse höher zu spielen. Wild hat selbst noch eine enge Verbindung zur HSG, sie ist dort in der Jugendleitung tätig. „Es ist natürlich ein komisches Gefühl, gegen die HSG zu spielen, weil ich oft dort in der Halle bin“, meint die Außenspielerin. Trotzdem freut sie sich auf die Partie. „Ich würde mal behaupten, das Spiel wird freundschaftlich, aber mit dem richtigen Ehrgeiz.“

Freundschaft auf dem Platz gibt es nicht

Anders sieht das Sophie Kübler. Die 22-Jährige ist das Pendant zu Wild. Sie war bis zur vergangenen Saison noch Teil des Möglinger Kaders und spielt jetzt bei der HSG. „Es ist ein Punktspiel, freundschaftlich ist es da nie. Das ist es davor und danach, aber auf dem Spielfeld will jeder gewinnen und das sieht man auch“, sagt Kübler. Auch sie ist auf das Duell am Sonntag gespannt „Ich freue mich auf das Spiel, gehe da aber auch mit Respekt ran.“

Bei einer Sache sind sich die Beteiligten einig: „Es wird ein Duell auf Augenhöhe.“ So die Aussage von HSG-Trainer Stefan Hirschmann. Ihm steht am Wochenende fast der gesamte Kader zur Verfügung. Nur Nora Köstel laboriert noch an einer Knieverletzung. „Gina Ambrosi und Marie Obermüller sind noch angeschlagen, können aber spielen. Ansonsten sind wir voll besetzt.“

Einige Ausfälle beim TVM

Hannes Diller, Coach des TV, hat größere personelle Probleme. Leistungsträgerin Alina Kynast fehlt, sie ist in einem Auslandssemester. Auch Marlene Fuchs und Kreisläuferin Silke Lutz stehen noch nicht zur Verfügung. Dazu kommt die langzeitverletzte Kathrin Schilling, die sich im Mai das Kreuzband riss. Sowohl für Diller, als auch für Wild kommt die Partie gegen die HSG zur falschen Zeit. „Strohgäu liegt uns im Moment nicht gut, die spielen eine defensive 6-0 Abwehr. Wir müssen schnell in unsere Linie finden“, erklärt Wild. Diller ergänzt: „Sie spielen wuselig im Angriff. Wenn wir kompakt stehen, können wir ihnen Tempo wegnehmen. Dafür müssen wir aber früh in die Zweikämpfe.“

„Es wird ein Hexenkessel. Ich freue mich tierisch drauf, in der vollen Halle zu spielen“, so Diller. Da Hemmingen und Schwieberdingen, die beiden Orte aus der die HSG entstanden ist, nur rund 15 Minuten von der Stadionhalle in Möglingen entfernt sind, wird ein großer Andrang des Gegners erwartet. Bei dem Tipp für das Ergebnis haben die Trainer und Spielerinnen die gleiche Meinung: Natürlich soll das eigene Team gewinnen. „Für die Stimmung hoffe ich, dass es lange spannend bleibt“, meint Diller.

Das Saisonziel der Teams

Beide Teams wollen am Sonntag den Fehlstart in der BWOL verhindern. Stefan Hirschmann hat mit seiner HSG wieder einen ähnlichen Platz wie in der Vorsaison als Ziel. Da sprang für die grün-schwarzen HSGlerinnen Platz vier heraus. Beim TV hat man andere Ambitionen. „Uns wird jetzt die Favoritenrolle in den Schuh geschoben. Wir sind die, die von allen gejagt werden“, schätzt Wild die Situation ein. Diese Einschätzung teilt auch Hannes Diller. „Ich glaube, auf dem Papier sind wir als Absteiger Favorit. Aber wir sind nicht die unangefochtene Nummer Eins.“

Der TV ist in der vergangenen Spielzeit am letzten Spieltag in die Abstiegsrunde gerutscht und konnte sich trotz eines Punktepolsters letztlich nicht in der Liga halten. Die Möglinger Abteilungsleiterin Stefanie Bermanseder will erstmal nichts vom Aufstieg wissen: „Man muss realistisch sein. Wir haben eine relativ junge Mannschaft, die zusammenwachsen muss. Wenn hinten raus was geht und wir oben mitspielen können, wäre das natürlich schön.“