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Die Reise von Dinah Eckerle geht weiter

„Handballerin des Jahres 2020“: Torhüterin Dinah Eckerle, die 2019 noch im Trikot der SG BBM Bietigheim auflief. Foto: Baumann
„Handballerin des Jahres 2020“: Torhüterin Dinah Eckerle, die 2019 noch im Trikot der SG BBM Bietigheim auflief. Foto: Baumann
Frühere SG-Torhüterin trifft mit Metz in der Champions League auf ehemalige Teamkolleginnen

Bietigheim-Bissingen. In der Champions League treffen die personell gebeutelten Bietigheimer Handballerinnen am Sonntag, 16 Uhr, in der Ludwigsburger MHP-Arena auf den französischen Abonnementmeister Metz Handball. Bietigheim ist Außenseiter, mit den Lothringerinnen kommt die ehemalige SG-Torhüterin Dinah Eckerle nach Ludwigsburg.

Die Vorrunde der Königsklasse wird in zwei Achtergruppen gespielt. Aus jeder qualifizieren sich die beiden besten Teams direkt fürs Viertelfinale. Vier weitere Tickets für die Runde der letzten acht werden in Überkreuzspielen der Dritt- bis Sechstplatzierten vergeben. Die SG ist mit 3:17 Zählern Letzter der von Rostov (15:3) und Metz (14:8) angeführten Gruppe A. Um weiterzukommen, sind in mindestens drei der verbleibenden vier Spiele Siege nötig. Selbst das reicht nur, wenn der aktuelle Sechste Esbjerg (8:14) keine Punkte mehr holt. Die Chance ist gering, denn Bietigheim muss nach dem Heimspiel gegen Metz noch auswärts in Esbjerg, Bukarest und Kristiansand antreten.

Ob die Champions-League-Vorrunde wie vorgesehen beendet wird, ist wegen der Coronabeschränkungen fraglich. Die Gruppenphase sollte am 14. Februar abgeschlossen werden, bis dahin müssten aber beispielsweise die ungeschlagenen Vipers Kristiansand (12:2) noch sieben Spiele absolvieren. Vier davon sind in den nächsten acht Tagen angesetzt. Für den Fall, dass die Gruppenphase angebrochen wird, ist eine Play-off-Runde mit allen 16 Teams geplant. Bietigheim würde als Schlusslicht der Gruppe A auf den Ersten der Gruppe B treffen. Das ist CSKA Moskau, allerdings könnte Titelverteidiger Györ die Russinnen noch von der Spitze kippen.

Abhaken muss Bietigheim das Thema Champions League noch nicht. Allen personellen Problemen zum Trotz ist gegen Metz ein engagierter Auftritt gefordert. Mit fünf Punkten Rückstand auf Dortmund ist in der Bundesliga Platz eins kaum mehr drin. Nur der deutsche Meister hat seinen Startplatz in der Champions League sicher. Wird Bietigheim Zweiter, muss man auf eine Wildcard hoffen. Die Chancen könnte die SG mit guten Ergebnissen in der Königsklasse verbessern.

Gegen Metz lag Bietigheim im Hinspiel nach neun Minuten bereits 1:9 zurück, unterlag 27:36. Torhüterin Dinah Eckerle war nach der letzten Saison von der Enz nach Ungarn gewechselt, zog aber bereits im November nach Metz weiter. „Das hatte ich mir anders vorgestellt, ich wollte mindestens zwei Jahre in Siofok spielen“, blickt die aus Hemmingen stammende Torhüterin zurück.

Turbulente Zeit für Torhüterin

„Das war eine sehr turbulente Zeit. Mit Metz habe ich eine super Alternative gefunden.“ Aber schon im Sommer zieht sie weiter. „Zwei Tage nachdem ich bei Metz unterschrieben hatte, machte mir Esbjerg ein Angebot für die kommende Saison. Das musste ich einige Tage sacken lassen, dann habe ich mich für Dänemark entschieden.“ Zuvor geht es nach Ludwigsburg. „Das ist schön, ich freue mich auf die Mannschaft und meine früheren Mitspielerinnen.“

Im Januar wurde sie zur deutschen „Handballerin des Jahres“ gewählt. „Das war eine echte Überraschung, weil ich wegen der ganzen Umstände 2020 nur wenig gespielt hatte“, freut sich die Nationaltorhüterin, die bei ihrer Vereinstour durch Europa vom Mischlingshund „Milka“begleitet wird. „Der ist nicht lila, wie der Name andeutet, sondern hat ein gepunktetes Fell“, lacht die 25-Jährige. Auf Punkte hofft sie auch am Sonntag in der MHP-Arena, warnt aber vor Bietigheim: „Der SG fehlte auf internationaler Ebene oft nur ein Quäntchen Glück.“