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Finalturnier
Die SG will endlich den Pokal holen

So gefällt es der SG BBM Bietigheim: Kim Naidzinavicius, Trainer Martin Albertsen und das Objekt der Begierde, der DHB-Pokal. Foto: Baumann
So gefällt es der SG BBM Bietigheim: Kim Naidzinavicius, Trainer Martin Albertsen und das Objekt der Begierde, der DHB-Pokal. Foto: Baumann
Festtage im Frauenhandball: Die SG BBM Bietigheim und der Thüringer HC liefern sich in der Bundesliga ein an Spannung kaum zu überbietendes Duell um den Meistertitel. Am 25./26. Mai wird beim Final Four in Stuttgart der Pokalsieger gekürt. Zu den Favoriten zählt neben Bietigheim und Thüringen der TuS Metzingen, Außenseiter ist Union Halle-Neustadt.

Stuttgart. Gestern haben Vertreter der beteiligten Vereine und des Ausrichters „Handball Bundesliga Frauen“ (HBF) über die Vorbereitungen auf das Final Four um den deutschen Pokal informiert, das am 25./26. Mai stattfinden wird. Nach den Halbfinals und einer Fanparty am Samstag werden sonntags zu den Endspielen über 3000 Fans in der Porsche-Arena erwartet. Aus Thüringen kommen mehrere Hundert THC-Anhänger an den Neckar, für Bietigheim und Metzingen bringt das Final Four ohnehin Heimspielatmosphäre. Auf große Unterstützung setzt auch Nadine Smit, Rückraumspielerin des BBM-Halbfinalgegners Halle-Neustadt. „Das Interesse ist enorm. Viele Fans kommen mit, weil es für unseren Verein etwas Einmaliges ist und jeder weiß, dass man das vielleicht nie mehr schafft!“

Kuriose Situation: Am vorletzten Bundesliga-Spieltag stehen jetzt am Samstag exakt die Partien auf dem Programm, die auch für das Pokalhalbfinale ausgelost wurden: Metzingen gegen Thüringen und Halle-Neustadt gegen Bietigheim. Taktieren will niemand. „Einige unserer Spielerinnen absolvieren ihr letztes Heimspiel und wollen sich dabei von ihrer besten Seite zeigen“, kündigte Metzingens Trainer André Fuhr an. Als Bundesliga-Dritter ist sein Team raus aus dem Meisterschaftsrennen, will aber unbedingt noch Pokalsieger werden. Darauf setzt auch Julia Behnke. „Das wäre ein perfekter Abschluss für mich“, hofft die Nationalspielerin, die im Sommer von den TusSies zum Champions-League-Titelkandidaten Rostow Don nach Russland wechselt.

Bei Metzingens Halbfinalgegner Thüringer HC will Meike Schmelzer eine schwarze Pokalserie beenden. „Meine Final-Four-Erfahrungen sind tragisch“, bedauert die Kreisläuferin. „Dreimal war ich im Halbfinale dabei und habe stets verloren. Zweimal erst im Siebenmeterwerfen.“

THC-Trainer Herbert Müller outete sich als Pokal-Fan. „Das ist ein wunderbarer Wettbewerb. Im Pokal hat man den kürzesten Weg zu einem Titel.“ An der Motivation seines Teams wird nichts auszusetzen sein. „Wir haben Spielerinnen wie Jana Krause, die schon mehrfach Meister waren, aber noch nie Pokalsieger. Die sind so heiß auf diesen Titel!“

Das gilt auch für die Bietigheimerinnen. Die starteten bei den zurückliegenden zwei Finalturnieren als Favorit, gingen aber leer aus. „Die letzten beiden Jahre waren extrem bitter“, erinnert sich Kim Naidzinavicius. 2017 schied die SG im Halbfinale vor eigenem Publikum gegen Buxtehude aus, 2018 wurde der Pokalsieg im Finale gegen Oldenburg verspielt. SG-Trainer Martin Albertsen setzt darauf, dass sein Team die richtigen Lehren aus den Pokalturnieren 2017 und 2018 gezogen hat. „Wir haben vor allem gelernt, den Fokus auf das nächste Spiel zu richten.“ Das gelte insbesondere für den Pokal.

Ein mögliches Endspiel gegen den Thüringer HC würde auch zum emotionalen Duell. Die große Rivalität zwischen beiden Clubs zeigte sich auch gestern. Als die HBF-Vertreterin Nadine Schulte erklärte, dass von den vier Trainern nur THC-Coach Herbert Müller schon Pokalsieger war, ging Martin Albertsen dazwischen. Der Däne erinnerte an seinen Pokalsieg 2006 mit dem HC Leipzig und ergänzte süffisant: „Gegen Herbert Müller!“ (joh)