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Haaland-Double lässt die SG verzweifeln

Artistisch: Eisenachs Torhüter Johannes Jepsen lässt den Ball nicht über die Torlinie. Foto: Baumann
Artistisch: Eisenachs Torhüter Johannes Jepsen lässt den Ball nicht über die Torlinie. Foto: Baumann
Torhüter Johannes Jepsen wird zum Siegbringer für den ThSV Eisenach – Iker Romeros Trainerdebüt misslingt

Bietigheim-Bissingen. Johannes Jepsen muss sich oft Vergleiche mit Erling Haaland anhören. Nicht nur Haarfarbe und Gesichtszüge des 21-jährigen Torhüters des ThSV Eisenach ähneln denen des Fußball-Stürmerstars. Auch die Statur des 2,02 Meter großen Handball-Torhüters kommt nah an die des norwegischen Hühnen von Borussia Dortmund heran. „Damit kann ich mich anfreunden“, hatte Jepsen nach seinem Wechsel im Sommer in einer Vereinsmitteilung des ThSV über seinen Spitznamen „Haaland“ gesagt. Am Samstagabend in der Viadukthalle war der in Flensburg geborene Jepsen nun auch ähnlich erfolgreich wie Haaland: Etliche Male sahen die 787 Zuschauer den Torhüter nach seinen Paraden jubeln. Beim 29:26-Auftaktsieg seines ThSV brachte der Keeper die Offensive der SG BBM Bietigheim zur Verzweiflung.

„Eisenach hat in fast jedem Moment das Spiel kontrolliert“, sagte Bietigheims neuer Trainer Iker Romero nach seiner Niederlage im Heimdebüt nüchtern in das Hallenmikrofon. Diesen Eindruck bestätigten die Thüringer Gäste gleich in der Anfangsphase. Bereits nach 14 Minuten nahm Romero beim Stand von 3:7 seine erste Auszeit. Auch in der Folge gelangen den Bietigheimern kaum Stopps in der Defensive. Erst als Sven Wesseling für die SG Verantwortung übernahm, kamen die Gastgeber wieder heran. Vier Tore in Serie machte der Neuzugang im linken Rückraum und ließ dabei mehrfach seine Gegenspieler mit geschickten Körpertäuschungen ins Leere laufen. Bis auf 13:14 kam die SG BBM so bis zur Halbzeitpause heran.

Bietigheims Führung von kurzer Dauer

Danach sah es zunächst so aus, als könne das Spiel tatsächlich zugunsten der Romero-Truppe kippen. Tim Dahlhaus, Christian Schäfer gefühlvoll von Rechtsaußen und Juan de la Pena stellten schnell auf 16:14. Auch Keeper Konstantin Poltrum war nun besser in der Partie und konnte in jenen vier Minuten gleich zwei Paraden zeigen.

Sein Gegenüber zeigte sich dann aber maßgeblich dafür verantwortlich, dass Eisenach wieder die Kontrolle über das Spiel übernahm. „Wir hatten einen saustarken Johannes Jepsen im Tor, der 14 Bälle wegmacht“, freute sich ThSV-Trainer Markus Murfini nach der Partie. Angeführt vom starken Spielmacher Fynn Hangstein rissen die Gäste das Spiel wieder an sich und zogen sogar auf 24:20 davon – auch weil Jepsen artistisch einen Ball von der eigenen Torlinie kratzte. Die SG machte dagegen kaum den Eindruck, eine weitere Aufholjagd im Tank zu haben. Dennoch kam sie durch Jan Asmuth noch einmal auf 23:25 heran, zeigte sich aber nicht abgezockt genug. „Es war ein klassisches erstes Spiel. Da war Anspannung und Nervosität drin. Wir haben am Ende aber einfach zu viele Fehler gemacht“, sagte Rechtsaußen Christian Schäfer. Eisenachs Trainer Murfini hob indes hervor, wie überrascht er von diesem Sieg war: „Dass wir hier gewinnen, hatte keiner auf dem Schirm.“