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Robin Hallers Wiedersehen mit seinen guten Freunden

Robin Haller (l.) wird bei der letzten Rückkehr nach Bietigheim von Tim Dahlhaus in Empfang genommen. Foto: Marco Wolf.
Robin Haller (l.) wird bei der letzten Rückkehr nach Bietigheim von Tim Dahlhaus in Empfang genommen. Foto: Marco Wolf.
Spieler des VfL Gummersbach trifft heute um 18 Uhr nach überstandener Verletzung auf seinen langjährigen Verein SG BBM Bietigheim

Bietigheim-Bissingen.. Im US-Sport ist es üblich, die Trikots verdienter Spieler unter das Hallendach zu hängen. Auch in Deutschland findet der Brauch zunehmend Nachahmer. Beim Eishockey-Zweitligisten Bietigheim Steelers hängen mehrere Ehrenbanner an der Wand unter dem Dach der EgeTrans-Arena. Die MHP-Riesen Ludwigsburg haben ihrem langjährigem Bundesliga-Basketballer David McCray dieselbe Ehre erwiesen. Und seit etwas mehr als einem Jahr hat auch der Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim von dieser Art der Wertschätzung Gebrauch gemacht. Zwar wollte die SG den Vertrag mit Robin Haller 2019 nach 12 Jahren nicht verlängern, doch für seine Verdienste wurde ein rotes Banner mit seinem Namen und der Trikotnummer 2 aufgehängt. Heute (18Uhr) trifft der 34-Jährige mit dem Tabellenführer VfL Gummersbach auf seinen Ex-Verein.

„Es kann passieren, dass ich auflaufe, das kommt auf den Spielverlauf und die Leistung meiner Mitspieler an“, sagt Haller im Gespräch mit unserer Zeitung. Der frühere Junioren-Nationalspieler wurde vor elf Monaten am Knie operiert. „Ich hatte einen Knorpelschaden höchsten Grades“, berichtet er. „Es war meine erste große Verletzung und ich fühle mich noch gut. Handball zu spielen ist für mich ein Privileg, deshalb wäre ich froh, das noch einige Jahre auf adäquatem Niveau machen zu können.“ Zu zwei Kurzeinsätzen hat es zuletzt schon gereicht.

Ein Duell mit Bietigheim ist für Haller immer auch eine Begegnung mit der Vergangenheit. Lange prägte er das Team der SG, stieg zwei Mal in die Bundesliga auf und zweimal direkt wieder ab. Mit den SG-Spielern Christian Schäfer und Patrick Rentschler spielte er fast ein Jahrzehnt Seite an Seite. „Es war ein großer Teil meines Lebens und meine zweite Heimat“, sagt Haller über seine Zeit in Bietigheim. „Ich habe auch außerhalb des Handballs viele gute Freunde gefunden.“ Vor allem mit Rentschler hat Haller noch regelmäßig Kontakt. „Natürlich verfolge ich Bietigheim und wenn es nicht so gut läuft, tut das natürlich schon weh.“

Wütend, dass sein Vertrag vor eineinhalb Jahren nicht verlängert wurde, ist Haller nicht. „Das wäre völlig deplatziert. Ich weiß, wie das Geschäft funktioniert.“ Zumal er mit Gummersbach einen neuen Verein gefunden hat: „Nicht jeder kann von sich behaupten, für Gummersbach gespielt zu haben.“ Auf zwölf deutsche Meistertitel und 13 Europapokalsiege blickt der Traditionsverein zurück. Doch die Realität heißt 2. Bundesliga.

Vor der Saison waren der VfL und die SG als Aufstiegsfavoriten gestartet. Während Gummersbach mit einer Pleite in zehn Spielen oben steht, zierte die SG – vom Coronapech verfolgt – bis vor wenigen Tagen das Tabellenende. Erst in den vergangenen beiden Partien zeigten die Schwaben ihre Stärke. „Natürlich gehört die SG da oben hin, da ist die Tabelle nicht aussagekräftig genug“, sagt Haller.