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Hallenhockey-Bundesliga
Dreikampf um den Klassenverbleib

HCL-Torjäger Matthias Schurig (Mitte) und seine Teamkameraden haben kaum noch Hoffnung auf den Ligaverbleib. Foto: Baumann
HCL-Torjäger Matthias Schurig (Mitte) und seine Teamkameraden haben kaum noch Hoffnung auf den Ligaverbleib. Foto: Baumann
In der Hallenhockey-Bundesliga Süd fällt am Wochenende die Entscheidung über Abstieg und Ligaverbleib. Drei Teams müssen noch bangen, die schlechtesten Karten hat der HC Ludwigsburg, der am Sonntag (12 Uhr, Alleenhalle Ost) nach dem Strohhalm greifen will.

Ludwigsburg. Zwei Wochen Pause liegen hinter den Spielern des HC Ludwigsburg. Die Hallen-Europameisterschaft, die die deutsche Equipe mit dem Titelgewinn in Berlin krönte, gab dem Bundesliga-Schlusslicht Gelegenheit, frische Kraft und neuen Mut zu schöpfen. Ob es dem Team um Raphael Schmidt aber ausgerechnet am letzten Spieltag gelingen wird, den Spieß noch zu drehen und den drohenden Abstieg zu vermeiden, ist mehr als fraglich.

HCL-Trainer Daniel Weißer hatte bereits vor zwei Wochen, als es beim direkten Konkurrenten Nürnberger HTC eine bittere 3:9-Niederlage setzte, alle Chancen dahinschwinden sehen. „Aufgrund unseres schlechten Torverhältnisses gibt es jetzt nur noch eine theoretische Chance auf den Klassenverbleib, und die ist sehr gering“, fasste der Coach die missliche Konstellation zusammen.

Und tatsächlich kann man sich angesichts des aktuellen Tabellenbildes kaum Hoffnungen für den Aufsteiger machen, die Liga noch halten zu können. Mit dem SC Frankfurt 1880, dem Nürnberger HTC und dem Münchner SC rangieren drei Mannschaften vor den Ludwigsburgern, die jeweils neun Punkte auf ihrer Habenseite verbuchen. Der HCL hat deren sechs. Frankfurt, das wie Ludwigsburg bereits neun Spiele absolviert hat und am Sonntag in seinem Saisonabschlussspiel Nürnberg erwartet, ist bei einer Tordifferenz von 57:62 von den Ludwigsburgern selbst bei einer Niederlage kaum mehr einzuholen: Bei einer Differenz von 52:82 ist das HCL-Torverhältnis um 25 Treffer schlechter als das des SCF.

Doch auch gegenüber München und Nürnberg sieht es schlecht aus. Beide Mannschaften haben erst acht Spiele auf dem Konto und treffen heute in Nürnberg im direkten Duell aufeinander, ehe es dann am Sonntag zum Showdown kommt. Beide Teams hätten mit einem Sieg aus eigener Kraft das rettende Ufer erreicht. Sollte Nürnberg das Bayern-Derby gewinnen, müsste Ludwigsburg die Münchner, die momentan bei einer Tordifferenz von 52:66 um 16 Treffer besser dastehen als das Weißer-Team, entsprechend hoch schlagen. Bei einem Sieg der Münchner in Nürnberg wäre die Perspektive des HCL angesichts der guten Tordifferenz der Nürnberger noch aussichtsloser.

Ludwigsburg hat – das sieht auch Trainer Weißer so – in dieser Saison in der Alleenhalle vor einem begeisterten Publikum starke Leistungen abrufen können. Vor allem der 9:4-Erfolg gegen Frankfurt nährte nach dem 8:7-Triumph im Dezember gegen Nürnberg die Hoffnung auf den Klassenerhalt. Unter diesem Aspekt erscheinen die Auswärtsniederlagen bei der direkten Konkurrenz (6:13 in Frankfurt) besonders fatal. Dass in der Hallensaison durchaus Überraschungen möglich sind, zeigte das Hinspiel der Ludwigsburger in München. 11:10 hieß es nach einem dramatischen Match für die Bayern. Wie fasste deren Coach Patrick Fritsche seinerzeit treffend zusammen: „Am Ende war das ein Spiel Mentalität gegen Mentalität, in dem wir es nach hinten raus schaffen, den entscheidenden Punch zu setzen.“