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Tanzsport
Nach Zwangspause mit neuem Elan

Comeback: Nils-Arne Herold, Johanna Frei, Viktoria Kiselev, Thomas Schmid, Trainerin Dagmar Beck (v. l.). Foto: privat
Comeback: Nils-Arne Herold, Johanna Frei, Viktoria Kiselev, Thomas Schmid, Trainerin Dagmar Beck (v. l.). Foto: privat
Es sind fast zwei Jahre vergangen, seit eine Standardformation des 1. Tanzclubs Ludwigsburg bei einem Wettkampf auf dem Parkett stand. Jetzt haben die Tänzerinnen und Tänzer wieder ein Ziel. Die heiße Phase der Vorbereitung auf die deutsche Meisterschaft hat begonnen.

Ludwigsburg. Im November 2019 war der TCL hinter Göttingen und Braunschweig auf Rang 3 gelandet. Am 14. November 2021 möchte die Mannschaft bei den nationalen Titelkämpfen in Bremerhaven wieder das Treppchen erklimmen.

Die Coronapandemie hat auch den Ludwigsburgern enorme Schwierigkeiten bereitet. Dennoch kann Trainer Norman Beck feststellen: „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.“ Die kontinuierliche Arbeit, die seine Frau Dagmar mit ihren Übungsleiterinnen im Nachwuchsbereich leistet, trägt jetzt Früchte. Neun junge Tänzerinnen und Tänzer „aus dem eigenen Stall“ (Beck) reihten sich im Sommer in den Bundesligakader ein: Alea Beckert, Michelle Engert, Johanna Frei, Viktoria Kiselev und Sofia Kurtschenko sowie Hendryk Grabowski, Ruben Schäfer, Ole Jung und Florian Sikeler. Aus Gießen stieß Anne Frommholz in die Barockstadt dazu, Fabian Tomaschko kam aus der Karlsruher Ecke.

Als bewährte Kräfte nehmen Maria Novikova, Giulia Edel und Tatjana Beinhauer sowie Pierre Kienzle, Thomas Schmid, Nils-Arne Herold, Patrick Esch und Emanuel Brajinovic den Neustart in Angriff. Neun Damen (Durchschnittsalter 21) und zehn Herren (Durchschnittsalter 27) stehen zur Verfügung – eine derart komfortable personelle Situation haben die Becks schon lange nicht mehr erlebt.

Sechs Paare haben sich mittlerweile herauskristallisiert, zwei werden noch gesucht. „Wir nutzen die Zeit bis Ende September mit Tests, wer mit wem am besten zurechtkommt“, erläutert Norman Beck. Insbesondere die Größenunterschiede zwischen Männern und Frauen gilt es dabei zu berücksichtigen. Viermal pro Woche (Dienstag, Donnerstag, Samstag, Sonntag) wird im Tanzsportzentrum am Erlenweg trainiert. Für die jungen Leute ist es oft eine Herausforderung, Schule, Studium oder Beruf und den Leistungssport unter einen Hut zu bekommen.

Einmal mehr bewies Jugendleiterin Dagmar Beck ein geschicktes Händchen, als sie die 15-jährige Johanna Frei und Nils-Arne Herold als Tanzpaar zusammenführte. Nach sechs Wochen Vorbereitung erkämpften die beiden bei den baden-württembergischen Meisterschaften in Heidelberg souverän den Titel in der Hauptklasse 2 A Standard. Damit glückte Herold/Frei auf Anhieb der Aufstieg in die S-Klasse, in der sie auf ihre Vereinskollegen Thomas Schmid und Viktoria Kiselev (18) trafen.

Sehr schnelle Fortschritte

Schmid/Kiselev hatten sich mit Trainerin Beck in nur zwei Wochen (!) für die Titelkämpfe fit gemacht. „Oldie“ Schmid und seine junge Partnerin mussten konditionell ans Limit gehen und wurden in der Hauptklasse 2 S mit Gold belohnt. Silber ging an Herold/Frei. Da war dann selbst Dagmar Beck sprachlos. Insbesondere für Viktoria Kiselev war es ein unglaubliches Comeback, nachdem sie zwei Jahre lang wegen hartnäckiger Fußbeschwerden pausieren musste. Die Erfolgserlebnisse von Heidelberg sorgen für Aufbruchsstimmung im TCL-Lager.