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Winterspiele in Peking
Das war die Olympia-Nacht

IOC-Präsident
Hat erneut die Neutralität der Olympischen Spiele betont: Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees. Foto: Wang Zhao/Pool AFP/dpa
In Peking rüsten sich Sportler wie Funktionäre für den bevorstehenden Auftakt der Olympischen Winterspiele. Kälte, Corona-Fälle und sportpolitische Botschaften stehen im Mittelpunkt.

Peking (dpa) - Einen Tag vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking sind 55 weitere Corona-Fälle entdeckt worden. Das Internationale Olympische Komitee hat seine Session mit zwei Botschaften an Sport-Welt begonnen.

IOC: Inmitten der Debatten um einen diplomatischen Boykott der Winterspiele hat IOC-Chef Thomas Bach erneut die politische Neutralität von Olympia betont. «Wir können unsere Mission nur erfüllen, wenn die Olympischen Spiele über allen politischen Differenzen stehen», sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees am Donnerstag zu Beginn der 139. IOC-Session. Die Spiele dürften nicht zu einem Werkzeug werden, um politische Ziele zu erreichen, bekräftigte der 68-Jährige. Wegen Chinas Menschenrechtsverstößen gibt es scharfe Kritik an der Ausrichtung von Olympia in Peking, das 2008 bereits Gastgeber der Sommerspiele war. Die USA, Australien, Kanada, Großbritannien und weitere Länder haben einen diplomatischen Boykott angekündigt.

Zukunftspläne: Der Moderne Fünfkampf, Boxen und Gewichtheben sind vorerst nicht Teil des Olympia-Programms bei den Sommerspielen 2028 in Los Angeles. Die zuständigen Weltverbände müssten zunächst ihre aktuellen Probleme lösen, ehe sie im kommenden Jahr die Chance zur Rückkehr ins Wettkampfprogramm erhalten sollen, beschloss das Internationale Olympische Komitee am Donnerstag. Dagegen sind Skateboarding, Sportklettern und Surfen in Los Angeles erneut dabei. Alle drei Sportarten hatten im Vorjahr in Tokio debütiert und gehören auch 2024 in Paris zum Programm.

Tickets: Leere Tribünen soll es trotz der strengen Anti-Corona-Maßnahmen nicht geben. Die Olympia-Macher von Peking werden die streng limitierten Tickets für die Winterspiele an rund 150.000 Menschen verteilen. Damit sollen rund die Hälfte der verfügbaren Plätze auf den Tribünen gefüllt werden, teilten die chinesischen Organisatoren am Donnerstag während der 139. Session des Internationalen Olympischen Komitees mit. Zuschauer aus dem Ausland sind wegen der strikten Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus nicht zugelassen. Auch in China gehen die Karten nicht in den freien Verkauf, sondern werden an Ausgewählte verteilt.

Corona:Einen Tag vor der Eröffnung der Winterspiele haben die Organisatoren 55 weitere Corona-Fälle festgestellt. Wie das Organisationskomitee am Donnerstag berichtete, wurden 29 Infektionen bei am Vortag angereisten Teilnehmern der Spiele gefunden. Hinzu kommen 26 Infektionen bei Personen, die schon zuvor nach Peking gereist waren und sich bereits in der geschlossenen Olympia-Blase befanden. Unter den 55 Infizierten sind demnach auch 26 Athleten oder Teammitglieder. Die Gesamtzahl der Corona-Fälle ist seit dem 23. Januar auf 287 gestiegen.

Frost: Deutschlands beste Skilangläuferin Katharina Hennig sieht sich und ihr Team für die große Kälte bei den olympischen Rennen in China gut gerüstet. «Die Kälte müssen wir so hinnehmen, wie sie ist. Wir sind Wintersportler, deswegen sind wir darauf vorbereitet», sagte die 25-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Gerade in Ruka und Lillehammer war es auch kalt in dieser Saison», ergänzte sie mit Bezug zu den Weltcuprennen in Finnland und Norwegen. «Da haben wir mit Gesicht abkleben und allem Möglichen auch eine Lösung gefunden, dass wir einen Wettkampf laufen konnten. Da haben wir uns schon drauf eingestellt.» Auf den Olympia-Langlaufstrecken in Zhangjiakou herrschen Temperaturen im zweistelligen Minusbereich. Kalter Wind sorgt zusätzlich für erschwerte Bedingungen.

Mini-Team: Die deutschen Eiskunstläufer gehen trotz des coronabedingten Ausfalls des Paarläufers Nolan Seegert am Freitag beim olympischen Teamwettbewerb in Peking an den Start. «Damit will man den anderen Läufern die Chance geben, am Wettbewerb teilzunehmen», sagte Eva Werthmann, Sprecherin des Deutschen Olympischen Sportbundes, am Donnerstag auf dpa-Anfrage. Die Möglichkeit, als Ersatz ein Paar aus Deutschland einfliegen zu lassen, hätte wegen der Kürze der Zeit nicht wahrgenommen werden können. Antreten werden in Peking Nicole Schott, Paul Fentz und die Eistänzer Katharina Müller/Tim Dieck.

© dpa-infocom, dpa:220203-99-955211/3