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Bundesliga
Mainz 05 trennt sich von Schröder - Lichte-Zukunft offen

Rouven Schröder
Mainz 05 und Sportvorstand Rouven Schröder gehen getrennte Wege. Foto: Torsten Silz/dpa
Jan-Moritz Lichte
Steht bei Mainz 05 vor der Ablösung: Trainer Jan-Moritz Lichte. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/ZB
Der FSV Mainz 05 gilt nicht gerade als Skandalclub der Liga, die prekäre Lage zwingt den einstigen Verein von Jürgen Klopp und Thomas Tuchel aber zum Handeln. Sportvorstand Schröder ist schon weg. Für Trainer Lichte wird es ganz eng.

Mainz (dpa) - Von Sportvorstand Rouven Schröder hat sich der FSV Mainz 05 getrennt, Trainer Jan-Moritz Lichte könnte der Nächste sein. Der Tabellen-17. der Fußball-Bundesliga versucht mit personellen Konsequenzen dem drohenden Abstieg etwas entgegenzusetzen.

Im DFB-Pokalspiel der Rheinhessen am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) gegen den VfL Bochum wird Lichte noch auf der Bank sitzen. Und danach? «Die Frage können wir zu diesem Zeitpunkt nicht beantworten», sagte der Vorstandsvorsitzende Stefan Hofmann bei einer Pressekonferenz.

Man wolle Schritt für Schritt machen, sagte Hofmann. Die Clubspitze gehe in der Kommunikation offen mit dem Chefcoach um. Die Trainerfrage hängt auch davon ab, wie sich der Club auf der sportlichen Führungsebene neu aufstellt. Vor der Tür steht möglicherweise der langjährige FSV-Manager Christian Heidel. Geplant war ursprünglich, dass der 57-Jährige als zusätzliches Mitglied neben Schröder, Stefan Hofmann, und Jan Lehmann in den Mainzer Vorstand aufrückt. «Christian Heidel hat sich aufgrund der aktuellen Entwicklung nun Bedenkzeit erbeten», sagte Aufsichtsratschef Detlev Höhne.

Eine Rückkehr Heidels würde an alte Erfolgsjahre erinnern. Er hatte die Rheinhessen einst mit in die Bundesliga geführt und für die erfolgreichen Zeiten unter Jürgen Klopp und Thomas Tuchel gesorgt. Der 57-Jährige war von 1992 bis 2016 Sportchef beim FSV und danach knapp drei Jahre Sportvorstand beim FC Schalke 04, ehe er dort von Jochen Schneider abgelöst wurde.

Schröder hat nach dreieinhalb Jahren in Mainz um die Auflösung seines bis 2024 laufenden Vertrags gebeten und nach Club-Angaben auch keine großen Abfindungsforderungen gestellt. «Ich habe selten einen Menschen erlebt, der so aufrecht durchs Leben geht und so klar ist in seinen Aussagen. Er war ein Kerl, der zu unserem Verein gepasst hat», sagte Höhne. Schröder werde auch für ganz kurze Zeit dem FSV noch mit Rat und Tat zur Seite stehen. «Ich hatte nun das Gefühl, dass es für den Verein und für mich besser ist, den Weg frei zu machen, so dass sich Mainz 05 insgesamt neu aufstellen kann», sagte der ehemalige Sportvorstand selbst.

Auch die Zeit von Lichte könnte schnell enden. Mit nur sechs Punkten aus elf Ligaspielen hat der Interimscoach nicht viele Argumente für eine Weiterbeschäftigung. Er hatte das Amt im September vom damals beurlaubten Achim Beierlorzer übernommen. Die jüngsten Bundesliga-Resultate der 05er waren ernüchternd: Mainz verlor die beiden direkten Abstiegsduelle gegen Bielefeld (1:2) und Köln (0:1), im Anschluss gab es auch bei Hertha (0:0) und gegen Bremen (0:1) kaum eine Steigerung.

Die Clubführung steht unter enormem Zeitdruck: Trainingsauftakt ist bereits am 28. Dezember, am 3. Januar müssen die Mainzer zum Jahresauftakt ausgerechnet zum FC Bayern München. Die Mannschaft machte zuletzt nicht den Eindruck, als könne sie den Kampf um den Klassenverbleib erfolgreich bestehen. «Man hat das Gefühl, dass nicht jeder weiß, worum es hier geht», schimpfte Abwehrspieler Alexander Hack. «Wir sind im Abstiegskampf. Jeder muss sich in der Winterpause klar machen, was das für den Verein bedeutet.» Die Mainzer spielen seit 2009 ununterbrochen in der 1. Liga.

© dpa-infocom, dpa:201222-99-783676/7

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