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Kolumbien im Achtelfinale
Senegal scheitert wegen Fairplay-Wertung

Zu viele Gelbe Karten haben den Senegal den Einzug in die K.o.-Phase bei der Fußball-Weltmeisterschaft gekostet. Afrika ist damit nicht mehr im Turnier vertreten. Kolumbien ist weiter, sorgt sich aber um James Rodriguez.

Samara (dpa) - Trotz des besonders bitteren Ausscheidens gab sich Senegals Nationaltrainer Aliou Cissé nach dem endgültigen K.o. für Afrikas Fußball bei der WM in Russland als fairer Verlierer.

«Das ist nun einmal eine der Regeln und wir müssen das akzeptieren», sagte Cissé, nachdem seine Mannschaft nur das Achtelfinale verpasst hatte, weil sie im Verlauf des Turniers zwei Gelbe Karten mehr bekommen hatte als die am Ende punktgleichen Japaner. Erstmals schied damit ein Team bei einer WM durch die neu eingeführte Regel aus.

«Wir wären lieber anders ausgeschieden, aber es ist nun einmal so. Das ist sehr, sehr schade», sagte Cissé in Samara nach dem bitteren 0:1 (0:0) gegen Kolumbien. Senegal schied als letztes afrikanisches Team aus. Zuvor waren bereits Tunesien, Marokko, Ägypten und Nigeria in der Gruppenphase gescheitert. Erstmals seit der WM 1982 in Spanien überstand damit kein Team vom afrikanischen Kontinent die Gruppenphase. «Ich denke, Afrikas Fußball hat dennoch eine große Zukunft», sagte Cissé ein wenig trotzig.

Während Senegals Spieler nach dem Schlusspfiff zum großen Teil völlig konsterniert auf den Rasen der Samara-Arena sanken, feierten die erleichterten Kolumbianer mit ihren rund 20.000 lautstarken Fans und Fußball-Legende Carlos Valderrama auf der Tribüne den glücklichen Erfolg, durch den sich die Südamerikaner sogar noch Platz eins in der Gruppe H sicherten. Sie treffen nun auf England oder Belgien. Hinter Kolumbien kam Japan als Zweiter weiter.

Vor 41.970 Zuschauern erzielte Yerry Mina in der 74. Minute nach einer Ecke den Siegtreffer für Kolumbien. «Es war kompliziert, die Senegalesen waren unglaublich schnell», sagte der Torschütze. «Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Sie hat es sehr gut gemacht. Es ist ein großer Erfolg für Kolumbien, im Achtelfinale zu sein», sagte Kolumbiens Trainer José Pekerman.

Sorgen machen sich die Südamerikaner aber um Bayern-Star James Rodriguez. Der Angreifer musste bereits nach etwas mehr als einer halben Stunde verletzt ausgewechselt werden. Völlig frustriert verschwand der WM-Torschützenkönig von 2014 direkt in den Katakomben der futuristischen Arena. Ob er bis zum Achtelfinale wieder fit ist, bleibt abzuwarten. «Ich mache mir große Sorgen. Es ist sehr schwer für meine Mannschaft», sagte Pekerman, ohne aber eine genaue Diagnose für seinen Führungsspieler zu kennen.

Ohne Rodriguez taten sich die Kolumbianer noch schwerer als schon in der halben Stunde zuvor. Obwohl das Pekerman-Team gewinnen musste, begann es sehr verhalten. Vor der Pause konnten sich die Cafeteros keinen nennenswerte Chance erspielen. Gegen die sehr robusten Senegalesen gab es für Kolumbiens Offensive nahezu kein Durchkommen.

Kolumbien hatte sogar Glück, dass der serbische Referee Milorad Mazic in der 17. Minute einen Elfmeter wieder zurücknahm. Nach einer harten Attacke des Kolumbianers Davinson Sanchez gegen Liverpool-Star Sado Mané im Strafraum entschied der Referee zunächst auf Strafstoß, korrigierte das aber nach Sichtung der Fernsehbilder. Eine zweifelhafte Entscheidung. Ganz eindeutig war die Situation nicht, das Videoassistenten-Team mit dem Deutschen Bastian Dankert hätte daher eigentlich nicht eingreifen dürfen.

Erst nach dem Seitenwechsel und der Nachricht von Polens Führungstor gegen Japan drehten die Kolumbianer angetrieben von ihren lautstarken Fans auf und kamen doch noch zum erlösenden Treffer. «Ich danke Gott und der ganzen kolumbianischen Nation», sagte Matchwinner Mina nach der Partie.

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