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Bosch kauft Softwarefirma Five

Ein Bosch-Mitarbeiter fährt auf der Autobahn 81 bei Abstatt in einem Auto, das als Prototyp für autonomes Fahren genutzt wird. Foto: D. Naupold/dpa
Ein Bosch-Mitarbeiter fährt auf der Autobahn 81 bei Abstatt in einem Auto, das als Prototyp für autonomes Fahren genutzt wird. Foto: D. Naupold/dpa
Der Technologiekonzern will die Entwicklung beim autonomen Fahren deutlich beschleunigen.

Gerlingen. Der Entwicklung selbstfahrender Autos kommt eine immer größere Bedeutung zu. Der Autozulieferer Bosch will den Fortschritt auf diesem Feld mit dem Zukauf eines Softwareunternehmens deutlich voranbringen. Dazu wurde das 140 Mitarbeiter zählende britische Start-up Five übernommen, wie der Technologiekonzern mitteilte. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Verträge mit Five sind laut Bosch Anfang April unterschrieben worden. Die Kartellbehörden müssen dem Geschäft noch zustimmen.

Five hat seinen Hauptsitz in Cambridge. Bosch-Geschäftsführer Markus Heyn sagte, automatisiertes Fahren solle den Straßenverkehr vor allem noch sicherer machen. „Dafür wollen wir mit Five in der Software-Entwicklung weiter Fahrt aufnehmen und unseren Kunden Technik ‚made in Europe‘ anbieten.“ Bei der Entwicklung des automatisierten Fahrens komme es auch auf die Größe an. Bosch sei ein weltweit führender Anbieter in der Fahrerassistenz und verfüge über Schlüsseltechnologien und große Mengen an Daten, die für die Markteinführung sicherer selbstfahrender Systeme unerlässlich sein werden.

Five wurde 2016 gegründet und hat laut Mitteilung ein Team von Experten in den Bereichen Cloud-Software, Absicherung, Robotik und maschinelles Lernen aufgebaut. Inzwischen konzentriert sich Five vor allem auf eine cloudbasierte Entwicklungs- und Testplattform für die in selbstfahrenden Autos verwendete Software. Das Start-up sei das passende Puzzlestück für die Entwicklungsaktivitäten des Technologiekonzerns, sagte Bosch-Manager Mathias Pillin. Zugleich will Bosch mit der Übernahme seine Marktposition im Bereich Software und automatisiertes Fahren weiter festigen. Bosch ist nach eigenen Angaben nun das einzige Unternehmen, das seinen Kunden alle Bausteine für das automatisierte Fahren aus einer Hand anbieten kann – von der Aktorik über die Sensorik und die Karten bis hin zur Software und der Entwicklungsumgebung.

Erst vor wenigen Wochen wurde der Digitalkartenspezialist Atlatec übernommen. Hochexakte digitale Karten gelten neben den Sensoren für das Umfeld wie Kameras und Radar bei den selbstfahrenden Fahrzeugen als wichtige Hilfe bei der Orientierung.

Und kürzlich hatten Bosch und der VW-Konzern erklärt, dass sie auf dem Weg zum selbstfahrenden Auto die nächsten Schritte gemeinsam angehen. In einer Kooperation soll eine Softwareplattform entstehen, die zunächst teil- und hochautomatisierte Funktionen massentauglich macht. Dies könne die Basis für komplexere Anwendungen bis hin zum vollautomatisierten Fahren schaffen, kündigten beide Partner an.