LUDWIGSBURG. Mit rund 140 Besuchern waren die Reihen der Stadtkirche etwas spärlich gefüllt, als am Samstagabend die Uraufführung des zweiten Streichquartetts des Kompositionspreisträgers Volker Luft auf dem Programm stand. Falls Befürchtungen atonaler Zumutungen dabei eine Rolle gespielt haben sollten, kann Entwarnung gegeben werden: Die „Luthervariationen“ (opus 55), deren sieben Sätze sich chronologisch an biografischen Stationen des Reformators entlang bewegen, sind alles andere als eine Exekution sperriger E-Musik. Sie erwiesen sich vielmehr als eine mal enger, mal etwas freier an frühneuzeitliche Tonalitäten und Formensprache angelehnte Komposition.