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Wohlklänge nach dem Motto „Von Junioren für Senioren“

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Viele gespannte Zuhörer beim Konzert im Forum.
Getrübt durch das „abscheuliche Attentat“, wie Volker Henning vom Fachbereich bürgerschaftliches Engagement und Soziales den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt nannte, haben das Jugendsinfonieorchester der Musikschule und der Jugendchor der Dreieinigkeitskirche ihr Weihnachtskonzert im Forum am Schlosspark bestens gemeistert.
Ludwigsburg. Die festliche Musik unter dem Motto „Von Junioren für Senioren“ feierte den 25. Geburtstag. Und nach Informationen der ersten Vorsitzenden des Stadtseniorenrates, Erika Göller, steht jetzt schon fest, dass das 26. Konzert am 20. Dezember nächsten Jahres in der Friedenskirche stattfinden wird.

Das Jugendsinfonieorchester unter der Leitung von Ute Kabisch eröffnete festlich-sakral mit „Fröhlich soll mein Herze springen“ von Johann Crüger und dem Concerto in d-moll von Benedetto Marcello. Stellvertretend für Oberbürgermeister Werner Spec lobte Volker Henning die Jugendlichen dafür, dass sie für Menschen spielen und singen, die sonst nicht im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen: Ältere, Menschen mit Behinderungen, Menschen, die alleine lebten, und kaum mehr die Möglichkeit hätten, an Veranstaltungen teilzunehmen. Das Sinfonieorchester der Jugendmusikschule und der Chor „Cantores Trinitatis“ machten diesen Menschen ein Konzert zum Erlebnis.

Nach interessanten Variationen über Adam Gumpelzhaimers „Vom Himmel hoch“ und Johann Sebastian Bachs „Nun komm, der Heiden Heiland“ des Streichorchesters fuhr die Bühne zu Joseph Haydns B-Dur-Divertimento für neun Bläser als Teil der Konzertinszenierung nach oben.

In der Bearbeitung von Detlef Reikow, der mit auf der Bühne war, wurde der „Chorale St. Antoni“ in ein lebhaftes Allegro, ein frisches Minuetto und ein temporeiches Rondo eingebettet. Reikow, dem es gelang, die Schönheit des Werkes herauszuarbeiten, hatte es mit den Bläsern extra für das Konzert einstudiert.

Mit dem ehemaligen Landeskirchnmusikdirektor Siegfried Bauer kam einer auf die Bühne, ohne den es „Junioren für Senioren“ gar nicht geben würde. Er hat das Weihnachtskonzert mit Elisabeth-Charlotte Rotsch, die vor etwa 30 Jahren den Stadtseniorenrat gegründet hat, aus der Taufe gehoben. Auch das Jugendsinfonieorchester würde es ohne ihn nicht geben. 1983 von ihm gegründet, gilt es als Aushängeschild der Jugendmusikschule.

Bauer gab dem Publikum im Forum zu bedenken, dass die Bedingungen für dieses Konzertformat schwieriger geworden sind. Stellvertretend für das Publikum bedankte er sich dafür, dass sich die Jugendlichen trotz Schulstress mit dem achtjährigen Gymnasium, Ganztagsunterricht und obendrein dem Weihnachtsstress für ältere Ludwigsburger ins Zeug legen.

Mit dem Allegro con brio aus Joseph Haydns „Reiterquartett“ bekamen die Senioren ein Sahnestück zu hören. Lynn Stiegler, Lavinia Laukner, Victoria Landenberger und Emilia Landenberger stellten als meisterliches Streichquartett ihre Konzertreife unter Beweis.

Den Auftritt des von Susanne Obert geleiteten Chores „Cantores Trinitatis“ mit der Harfenistin Magdalena Walesch nahm Bauer zum Anlass, namens der Stiftung „Singen mit Kindern“ um Singpaten für Kindertagesstätten zu werben.

Auszüge aus Brittens „A Ceremony of Carols“ verliehen dem Forum fast klösterlichen Charakter, wobei die jungen Stimmen, insbesondere von Sara Wagner und Magdalena Wagner, engelsgleich anmuteten. Mit der eigens für das Jugendsinfonierorchester arrangierten „Moldau“ von Bedrich Smetana lieferte Ute Kabisch ein grandioses Finale ab.