Vaihingen. Die Stadtverwaltung hat am Mittwochnachmittag eine Pressemitteilung herausgegeben, derzufolge bei einer routinemäßigen Begehung die schlechte Luft in den Kellerräumen angesprochen wurde, die als Werk- und Arbeitsräume genutzt werden. Vorsorglich habe die Stadtverwaltung daraufhin eine Radon-Messung in Auftrag gegeben.
Acht Monate lang gemessen
Mehr als acht Monate lang wurden daraufhin der Mitteilung zufolge Proben von drei Messstellen genommen. Jetzt liegen die Ergebnisse vor: Sie zeigen jeweils erhöhte Radonwerte auf. Die Fachämter haben in Absprache mit der Schulleitung umgehend Konsequenzen gezogen und die Kellerräume vorerst vorsorglich für den Schulbetrieb geschlossen.
Referenzwert überschritten
Der Referenzwert von 300 Bq/m3 (Bequerel pro Kubikmeter) bei dauerhaftem Aufenthalt am Arbeitsplatz oder in Aufenthaltsräumen ist in allen Fällen überschritten. Die Stadtverwaltung Vaihingen hat daher veranlasst, dass in den Kellerräumen kein Unterricht mehr stattfindet. Das Gebäudewirtschaftsamt sucht gemeinsam mit Experten nach baulichen und technischen Möglichkeiten, die Räume schnellstmöglich wieder nutzbar zu machen. Vor dem Start ins neue Schuljahr hat zudem Schulleiter Jürgen Joos die Lehrkräfte über die Situation unterrichtet.
Suche nach Ausweichmöglichkeiten
Derweil hat das Amt für Bildung, Jugend, Sport und Vereine in Absprache mit der Schulleitung die Verlagerung der Räume organisiert. Wohlwissend, dass die Schlossbergschule ohnehin derzeit unter großer Raumnot leidet. Der Technikunterricht der Schlossbergschule wird vorerst in den Werkraum der Wilhelm-Feil-Schule verlagert. Das Gebäudewirtschaftsamt bemüht sich parallel, die von der Brandschutzsanierung betroffenen Schulklassen im Obergeschoss der Schlossbergschule schnellstmöglich wieder vollumfänglich nutzbar zu machen.
Natürliches Abbauprodukt von Uran
Laut der Pressemitteilung ist Radon ein natürliches Abbauprodukt von Uran, das offenbar im Gestein des Schlossberges zu finden ist. Beim Zerfall wird das geruchlose Gas freigesetzt, das in hoher Konzentration als gesundheitsgefährdend eingestuft werden kann.
Auch andere Gebäude werden untersucht
Weil Radon rein natürlichen Ursprungs ist und die Quelle dafür nicht entfernt werden kann, gibt es laut Stadtverwaltung keine Richt- oder gar Grenzwerte, die Maßnahmen an Gebäuden zwingend erforderlich machen würden. Rein vorsorglich hat die Stadtverwaltung dennoch auch Messungen in weiteren städtischen Gebäuden am Schlossberg angeordnet. „Wegschauen wäre keine verantwortliche Option“, so Oberbürgermeister Uwe Skrzypek. (red)