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Dialog in großer Runde geplant

Der Weg zur Gesprächsrunde führt vorbei an Bürgern, die „Nein zur Klärschlammverbrennung am Standort Walheim“ sagen. Foto: Holm Wolschendorf
Der Weg zur Gesprächsrunde führt vorbei an Bürgern, die „Nein zur Klärschlammverbrennung am Standort Walheim“ sagen. Foto: Holm Wolschendorf
Um die von der EnBW geplante Klärschlammverbrennungsanlage in Walheim ist es gestern an einem Runden Tisch gegangen. Mit dabei waren die Bürgermeister aus Walheim, Kirchheim, Gemmrigheim und Besigheim, die Landtagsabgeordneten Tobias Vogt (CDU) und Tayfun Tok (Grüne) sowie Vertreter der EnBW. Das Ergebnis: Anfang 2022 treffen sich nochmals alle Entscheidungsträger zu einem Dialog. Bis dahin verspricht die EnBW, keine weiteren Fakten zu schaffen.

Walheim. Es sei ein offener und sachlicher Dialog gewesen, der zwei Stunden lang hinter den Türen der Walheimer Gemeindehalle geführt wurde, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung aller Beteiligten. Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Tobias Vogt waren gestern Vertreter der EnBW, Bürgermeisterin Tatjana Scheerle (Walheim), die Bürgermeister Jörg Frauhammer (Gemmrigheim), Steffen Bühler (Besigheim) und Uwe Seibold (Kirchheim) sowie Landtagsabgeordneter Tayfun Tok zu einem gemeinsamen Austausch zur von der EnBW geplanten Klärschlammverwertungsanlage (KVA) in Walheim zusammengekommen.

Nachdem in den vergangenen Wochen viel übereinander gesprochen worden sei und Beschlüsse in den Gemeinderäten verabschiedet wurden, sei allen Beteiligten der sachliche und offene Austausch sehr wichtig, heißt es in der Mitteilung. Die verschiedenen Standpunkte zur KVA seien klar und deutlich erläutert worden. Die Bürgermeister legten Kritikpunkte und offene Fragen aus Sicht ihrer jeweiligen Kommunen dar.

Schließlich sei man zu einem einvernehmlichen Ergebnis gekommen: Vor allen möglichen weiteren Schritten möchte man nochmals einen breit angelegten Dialog mit allen beteiligten Entscheidungsträgern führen. Dazu werden die beiden Landtagsabgeordneten Vogt und Tok Anfang 2022 die EnBW, die Gemeinderäte der vier Kommunen sowie Vertreter der Bürgerinitiative „Bürger im Neckartal“, die sich in diesem Jahr gegründet hat, um die KVA zu verhindern, zu einem offenen Austausch einladen. Bis dahin sagte die EnBW zu, keine weiteren Fakten zu schaffen und von offiziellen Planungsschritten für die KVA abzusehen, heißt es in der Mitteilung.

Tobias Vogt betonte gestern in einem Gespräch mit unserer Zeitung, dass die Veranstaltung im kommenden Jahr dazu genutzt werden solle, mit allen Informationen, die bis dahin zur Verfügung stünden, nochmals in den Dialog zu gehen. Matthias Appelt von der Initiative „Bürger im Neckartal“ fragt indes bereits jetzt: „Was soll das? Wird es gründliche Informationen geben oder verkündet die EnBW dann, was sie vorhat?“ Für Appelt ist eines ganz klar, die Veranstaltung dürfe nicht von der EnBW moderiert werden, sondern von einer neutralen, kommunalen Stelle wie dem Gemeindeverwaltungsverband Besigheim.

Erfreut zeigte sich der Walheimer indes, dass sich vor der Gemeindehalle gut 50 Bürger postiert hatten, um ihr „Nein zur geplanten Klärschlammverbrennung am Standort Walheim“ mithilfe von Plakaten und Bannern sichtbar zu machen. „Einige waren nicht so amüsiert darüber, dass die Veranstaltung unter so viel Öffentlichkeit stattfand“, sagte er mit Blick auf die EnBW-Vertreter. Zumal sie, um zum Eingang der Halle zu kommen, an den zahlreichen Bürgern vorbeimussten. Er habe den Eindruck gehabt, dass sie „ganz schön angespannt“ gewesen seien.

Vogt hingegen zeigte sich überrascht über die vielen besorgten Bürger, die sich vor der Halle eingefunden hatten. Ihm sei bei der Veranstaltung besonders wichtig gewesen, der EnBW zu zeigen, dass die betroffenen Kommunen zusammenhalten. „Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass Walheim der falsche Standort ist.“