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„Musik ist ein großer Stimulus für das Gehirn“

Mörike-Gymnasium bekommt ab September eine Bläserklasse – Sozialausschuss diskutiert leidenschaftlich über Auswirkungen von Musik

Ludwigsburg. Was anfangs aussah wie ein routinemäßiger Antrag mit guten Chancen auf viel Lob, geriet am Mittwoch zu einer Grundsatzdiskussion über die Auswirkungen von Musik auf das jugendliche Gehirn. Zwar segelte das Ansinnen des Mörike-Gymnasiums, mit der Jugendmusikschule eine Bläserklasse einzuführen, zahlenmäßig ungefährdet durch den Sozialausschuss, die CDU jedoch sperrte sich gegen einen Zuschuss von 26 000 Euro über zwei Jahre. Dafür sollen Instrumente angeschafft werden, finanziert werden diese über den Fonds Jugend, Bildung und Zukunft.

 

Als ehemaliger Mörike-Schüler, bekannte CDU-Stadtrat Claus-Dieter Meyer, schmerze ihn das sehr, aber seine Fraktion sei geschlossen dagegen. Schöner wäre eine Kooperation mit Vereinen gewesen, und: Vor allem jüngere Kinder sollten musikalisch gefördert werden. „Wir sehen das Mörike in der Profilierung neben dem Schiller und Goethe eher als naturwissenschaftlich-mathematisches Gymnasium.“ Wäre es um Technik gegangen, hätte die CDU zugestimmt, fügte er hinzu.

 

Das löste teils emotionale Reaktionen aus. Jochen Eisele (FDP) zitierte noch einigermaßen sachlich eine Studie des Max-Planck-Instituts: „Musik ist ein großer Stimulus für das Gehirn.“ Musikprofessor und Trompeter Hubertus von Stackelberg war da schon emotionaler: Dieses Angebot sei „eine ganz wichtige Sache, die den Kindern zusteht“, nicht nur der Elly-Heuss-Knapp-Realschule mit ihrer Bläserklasse. Schulsozialarbeiterin Elfriede Steinwand (Grüne) zog in den Kampf („Alles ist erlaubt, was die Kinder zum Musikmachen bringt“), während Gabriele Moersch (FW) wachsende Rücksichtnahme und Einfühlungsvermögen der Musikkinder prophezeite und zum guten Ende fast lyrisch wurde: „Was kann uns Besseres passieren, wenn Kinder von der Muse geküsst werden?“