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Nachwuchskünstler bezaubern Publikum

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Ludwigsburger Jugendmusikschüler auf der Bühne. Foto: H. Wolschendorf
Preisträger von „Jugend musiziert“ und Tübinger Cellisten stellen ihr erstaunliches Können unter Beweis

Ludwigsburg. Junge Musiker aus Ludwigsburg und Tübingen an der klassischen Musik wachsen zu sehen, fand das Publikum des Konzertes „Classixx“ am Freitagabend im Loius-Bührer-Saal der Kreissparkasse „einfach schön“. Es hörte die besten jungen Musiker der Begabtenförderung Ludwigsburg und das Tübinger Celloensemble plus minus 12VC.

„Musik spricht für sich allein, vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.“ Dr. Heinz-Werner Schulte, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse, hätte für dieses Konzert kein besseres Zitat aussuchen können als das des Weltgeigers Yehudi Menuhin. Die Konzertierenden haben ihre Chance bekommen und mit „Classixx“ nach dem Preisträgerkonzert eine weitere Bühne.

Den Auftakt hatte das Ludwigsburger Fagottquartett mit Jonas Imkampe, Felix Jahnke und Jonathan Schmalzridt. Sie stiegen bei Michel Correttes Concerto „Le Phénix“ an ihren Instrumenten auf wie Phönix aus der Asche. Die Trompeterin Konstanze Kasprik musste für den erkrankten Pianisten Valentin Bauer einspringen. Die 14-jährige Landespreisträgerin kam mit „Solo“ von Gabriel Parès. Sie hatte beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ von allen Juroren die volle Punktzahl bekommen, was ihr den Förderpreis des Sparkassenverbandes sicherte.

Die 16-jährige Cellistin Eva Schmidt spielte zusammen mit der gleichaltrigen Pianistin Cosima Melheritz Bohuslav Martinus Variationen über ein Thema Rossinis und damit ein Stück aus der Feder des Sohnes eines Schumachers, dem Helfer ein Studium am Prager Konservatorium finanzierten. Mit dieser Komposition reichte es zum zweiten Preis für die beiden 16-Jährigen beim Landeswettbewerb.

Das Violinkonzert e-Moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy, gespielt von der Ausnahme-Geigerin Victoria Landenberger, genoss das Publikum in vollen Zügen. Gerade erst 15 Jahre alt geworden, spielt die Aspergerin schon die erste Geige im Landesjugendorchester.

Joseph Hasten gab Ludwigsburg einen Einblick in die Arbeit der Jugendmusikschule Tübingen, denn aus ihr heraus ist sein Celloensemble entstanden. Mit Heitor Villa-Lobos’ „Bachianas Brasileiras“ wurde neuere Klassik hörbar. Acht Cellisten hatten 16 Minuten Freude am Spiel nach der Vorgabe des brasilianischen Komponisten, den die Volksmusik seiner Heimat und Johann Sebastian Bach zu seinen Suiten inspiriert haben. Komplett, also zwölfköpfig, war das Celloensemble bei Tschaikowskys Variationen über ein Rokoko-Thema.

Joseph Hasten hat das Großwerk für seine Spieler, von denen der Jüngste erst zwölf Jahre alt ist, und den Solisten Martin Jantzen umgeschrieben. „Einzelbegabungen,“ sagte Hasten, „sind eine fantastische Sache, aber wenn man zwei zusammenbringt, entsteht etwas Enormes mit exponentieller Wirkung.“ Die Jungen Cellisten Tübingen erstaunen ihren Chef immer wieder, wie auch im Louis-Bührer-Saal: „Was die für eine Energie haben und wie die aufeinander wirken“, bewunderte er seine Eleven. Und Musiker, meinte er, hätten im Übrigen auch gar kein Verfallsdatum: „Selbst studierende Cellisten kommen immer wieder zurück und spielen mit uns.“