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Vom handgebundenen Katalog zu einem Weltmarktunternehmen

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Zwei Generationen Unternehmergeist: Werner Otto (1909 bis 2011) und sein jüngster Sohn Alexander Otto (*1967). Fotos: ECE
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Mit dem „Otto Versand“ startet Werner Otto 1949 eine Erfolgsgeschichte – Mit Unternehmergeist und Mut ist auch sein Sohn Alexander Otto mit der ECE erfolgreich

Ludwigsburg. Erfindungsreichtum, großer unternehmerischer Mut und eine visionäre Kraft machten aus Werner Otto nicht nur einen erfolgreichen Kaufmann, sondern einen der großen Wirtschaftspioniere der Nachkriegszeit.

Geboren als Sohn des Einzelhändlers Wilhelm Otto und dessen Frau Frieda kommt Werner Otto am 13. August 1909 im brandenburgischen Seelow zur Welt, macht ohne Abitur eine kaufmännische Lehre und sich als Einzelhandelskaufmann selbstständig. 1934 beim Schmuggel von Anti-Hitler-Flugblättern verhaftet, sitzt er zwei Jahre im Strafgefängnis Plötzensee. Später eröffnet er einen Zigarrenladen und ein Schuhgeschäft.

Nach dem Krieg zieht die Familie nach Hamburg, wo Otto zunächst eine Schuhfabrik gründet, die jedoch scheitert. Die noch vorhandenen 6000 Mark dienen ihm am 17. August 1949 als Startkapital für den „Werner Otto Versandhandel“. 1950 kommt sein erster Katalog mit einer Auflage von 300 Exemplaren auf den Markt – handgebunden präsentiert er auf 14 Seiten 28 Paar Schuhe. Der Anfang einer Erfolgsgeschichte. Heute operiert die Otto Group weltweit, beschäftigt über 54 000 Mitarbeiter, zu der auch zahlreiche Tochtergesellschaften zählen.

1965 gründet der umtriebige Visionär die ECE als eigenes Immobilienunternehmen. Auch später ruht Ottos Unternehmergeist nicht, er wagt den Sprung nach Nordamerika, entwickelt auf langen Spaziergängen, in denen er Kraft schöpft und wichtige Entscheidungen trifft, immer neue Geschäftsideen. Sein Credo: „Wer statisch denkt und nicht den Mut hat, Fehler zu machen, der sollte kein Unternehmer werden.“

Auch engagiert er sich in vielen sozialen Bereichen, etwa mit der 1969 gegründeten Werner Otto Stiftung, welche die medizinische Forschung an Krankenhäusern fördert.

Vielfach für sein unternehmerisches und soziales Engagement ausgezeichnet, erhielt er den Ehrentitel Professor und Ehrendoktor sowie anlässlich seines 100. Geburtstags die Ehrenbürgerwürde Berlins.

Alexander Otto – der heutige Vorsitzende der Geschäftsführung der ECE – kommt am 7. Juli 1967 in Hamburg als jüngster Sohn von Werner Otto zur Welt. Nach Studien in Oxford und Harvard sowie beruflichen Stationen in den USA tritt er 1994 in das Familienunternehmen ein und leitet die ECE seit 2000. Er ist auch Mitglied im Aufsichtsrat der Otto Group und Mitglied in der Geschäftsführung zahlreicher weiterer Unternehmen.

2006 ruft er die Alexander Otto Sportstiftung ins Leben, welche den Breiten- und Leistungssport in seiner Heimatstadt Hamburg fördert. Dort engagiert er sich etwa auch für den Hamburger Sportverein und unterstützt den HSV-Campus zur Nachwuchsentwicklung. Auch die umfangreiche Modernisierung der Hamburger Kunsthalle wird von Alexander Otto persönlich und über seine Stiftung gefördert. (bk)