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Nächtlicher Großbrand in Kirchheim
Feuer im Entsorgungszentrum: Eine halbe Million Euro Schaden

Dichter Rauch steht über dem Entsorgungszentrum in Kirchheim. Fotos: Alfred Drossel
Dichter Rauch steht über dem Entsorgungszentrum in Kirchheim. Foto: Alfred Drossel
In der Nacht ist im Entsorgungszentrum Neckar in Kirchheim ein Brand ausgebrochen, der sich auf die gesamte Lager- und Sortierhalle ausgedehnt hat. Die Ursache ist noch unklar. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 500 000 Euro; Fachleute gehen davon aus, dass er sich im Millionenbereich bewegt.

Kirchheim. Ein Feuer hat gegen 0.10 Uhr in der Nacht zum Dienstag einen hohen Schaden an der Halle des Entsorgungszentrums Neckar auf dem Gelände des Transport- und Entsorgungsunternehmens Mayer an der Bundesstraße 27 verursacht. In der Halle waren in mehreren Abteilen verschiedene Abfallarten wie Papier- und Kartonagenmüll, Bau- und Gewerbeabfälle sowie Holzmüll gelagert. Etwa 150 Kräfte verschiedener Wehren, des DRK und der Polizei waren im Einsatz.

Wehren aus mehreren Kommunen rückten an.
Wehren aus mehreren Kommunen rückten an.

Gut eine Stunde nach Mitternacht war das Feuer entdeckt worden. Bei Eintreffen der ersten Fahrzeuge der Kirchheimer Wehr schlugen Flammen aus dem Dach. Es stieg eine dichte Rauchwolke in den nächtlichen Himmel. Einsatzleiter und Kirchheimer Kommandant Christian Scherb ordnete den Brand sofort entsprechend ein und forderte Verstärkung an. Weitere Kräfte rückten aus Gemmrigheim und Walheim an.

Verstärkung aus Besigheim und Bietigheim-Bissingen

Aus Besigheim kam ein Löschzug mit Drehleiter, aus Bietigheim-Bissingen eine zweite Drehleiter sowie die Führungsgruppe. Verstärkt wurden die Bietigheimer zudem von der Ingersheimer Wehr, die zusammen eine sogenannte Löschwasserkomponente bildeten und über eine lange Distanz Löschwasser über die Bundesstraße hinweg zum Brandplatz führten. Unterdessen hatte die Polizei die Bundesstraße 27 gesperrt. Es wurde eine örtliche Umleitung eingerichtet. Es gab keine nennenswerten Verkehrsbeeinträchtigungen. Gegen 4.30 Uhr wurde die Bundesstraße freigegeben.

Wegen des Rauchs wurden Anwohner dazu aufgefordet, die Fenster geschlossen zu halten.
Wegen des Rauchs wurden Anwohner dazu aufgefordet, die Fenster geschlossen zu halten.

Über die beiden Drehleitern bekämpfte die Wehr den Brand mit Strahlrohren von oben, wobei die Besigheimer auf der Südseite einen Teil der Blechfassade öffnen musste. Unter Atemschutz gingen zwei Trupps das Feuer innen an.

Dicke Rauchwolke über der Halle

Gebrannt hatten Sperrmüll, Altpapier und Kunststoffe, die sich vermutlich durch achtlos weggeworfene Akkus selbst entzündet haben. Über der Halle lag eine dichte Rauchwolke.

Die Anwohner wurden aufgefordert, Fenster geschlossen zu halten. Schadstoffmessungen in der Nachbarschaft, in Bönnigheim, Gemmrigheim, Walheim und Besigheim brachten negative Ergebnisse.

Versorungsbereich durch DRK

Die DRK-Ortsvereine Kirchheim und Bönnigheim bauten einen Versorgungsbereich im Betriebsgebäude der Firma Mayer auf, damit die Einsatzkräfte betreut werden können. Verletzt wurde niemand. Nach Aussage von Kreisbrandmeister Andy Dorroch sei der Einsatz „keineswegs ungefährlich gewesen“.

Brand in den Morgenstunden gelöscht

Gegen 8.30 Uhr war das Feuer gelöscht, allerdings befanden sich im Müll immer noch Glutnester. Die Kirchheimer Kräfte waren damit beschäftigt, den Müll auseinanderzuziehen und abzulöschen.

Bürgermeister Uwe Seibold sagt Unterstützung zu

Ein Statiker untersuchte die Halle. Nach bisherigen Ergebnissen dürfte das Gebäude keinen Totalschaden haben. Nach Ansicht von Kreisbrandmeister Andy Dorroch sei dies dem schnellen und umsichtigen Einsatz der Kräfte unter der Leitung von Christian Scherb zu verdanken. Bürgermeister Uwe Seibold begleitete die Löscharbeiten von Anfang an und sagte Unterstützung zu: „Der Brand ist der größte in der Gemeinde seit Jahren.“

Am Abend teilte Seibold mit, dass das Unternehmen Mayer auf das am Morgen unterbreitete Angebot der Gemeinde zurückkommt. „Um einen provisorischen Weiterbetrieb zu ermöglichen, werden Teile des Cronimet-Geländes zur Verfügung gestellt, um dort beispielsweise leere Container abzustellen.“