Kreis Ludwigsburg. Die Martinshörner von rund einem Dutzend Feuerwehrfahrzeuge hallten Samstagnachmittag durch das Unterriexinger Industriegebiet. Grund dafür war kein reales Unglück, sondern die Bezirksübung der Jugendfeuerwehren Asperg, Markgröningen, Möglingen, Schwieberdingen und Tamm auf dem Gelände der Firma Kumpf Fruchtsaft. Das Familienunternehmen hatte sein Betriebsgelände für die großangelegte Übung zur Verfügung gestellt.
Um 16 Uhr fuhren die ersten Einsatzfahrzeuge auf das weitläufige Areal, allen voran das Führungsfahrzeug mit dem Einsatzleiter. Dieser wurde im Bereich der großen Halle vom „Hausmeister“ empfangen und in die Lage eingewiesen.
Disco-Nebel und Menschen auf dem Dach
Übungsszenario war ein ausgedehnter Brand in der Lagerhalle mit mehreren vermissten Personen, das Feuer drohte auf ein angrenzendes Tanklager überzugreifen. Umgehend drangen mehrere Trupps mit „Atemschutzgeräten“ in die mit Disko-Nebel verrauchte Halle ein, um die vermissten Personen zu finden und den Brand zu bekämpfen. Parallel dazu wurden mit der Drehleiter zwei Personen vom Dach gerettet, die vor dem „Feuer“ geflüchtet waren.
Das Tanklager wurde mit einer sogenannten Riegelstellung, einem Strahlrohr, welches die gefährdeten Bereiche benetzt und kühlt, geschützt. Unterdessen waren die Trupps in der Halle fündig geworden und retteten die ersten Vermissten mit Tragen ins Freie. Als Besonderheit wurde das Löschwasser nicht aus dem öffentlichen Trinkwassernetz (Hydranten), sondern aus der betriebseigenen Zisterne entnommen. Dieses fasst rund 50.000 Liter und ist mit einem Saugstutzen ausgestattet, aus welchem die Löschfahrzeuge das Wasser bequem entnehmen können.
Feuer aus nach 45 Minuten
Nach rund 45 Minuten hieß es „Feuer aus“ und „Übungsende“. Die knapp 70 Angehörigen der Jugendfeuerwehr und ihre Betreuer bekamen zum Abschluss den verdienten Beifall der zahlreichen Zuschauer. Der Markgröninger Bürgermeister Jens Hübner dankte den Jungen und Mädchen für ihr großes Engagement und ihren Einsatz und hob hervor, wie wichtig die Jugendfeuerwehr als Nachwuchsquelle für die aktive Feuerwehr sei.
Weiter dankte den Jugendleitern und Betreuern, die die jungen Brandbekämpfer ausbilden und unterrichten, sowie der Firma Kumpf Fruchtsaft für die Bereitstellung des Übungsobjektes. (red)



