Marbach. Die Tat ereignete sich bereits am 26. Juni, also am Montag vergangener Woche. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei kam der 37-Jährige nachmittags auf einem Spielplatz an der Türlenstraße in Stuttgart-Nord auf die junge Frau zu und schüchterte sie derart ein, dass sie mit ihm mitging. Täter und Opfer kannten sich, bestätigt die Polizei auf Nachfrage. Die junge Frau gilt als psychisch labil, der 37-Jährige ist polizeibekannt, saß schon wegen Rauschgift- und Diebstahlsdelikten sowie wegen Körperverletztung in Haft, so ein Sprecher der Stuttgarter Polizei.
Mit der S-Bahn nach Marbach
Die beiden fuhren mit der S-Bahn nach Marbach, dort brachte der Täter die 18-Jährige in eine Wohnung und hielt sie unter Drohungen dort fest. In der Wohnung soll der Tatverdächtige sein Opfer mehrfach vergewaltigt und sie bei gemeinsamen Ausgängen gezwungen haben, Lebensmittel zu stehlen.
Polizei geht schnell von Entführung aus
Auf die Spur des Verbrechens kam die Polizei aufgrund von Zeugen, die die Begegnung von Täter und Opfer auf dem Spielplatz in Stuttgart beobachtet und gemeldet hatten. Zunächst nahm die Polizei Ermittlungen wegen einer Vermisstensache auf, „aber es entstand schnell der Verdacht, dass es sich um eine Entführung handeln könnte“, so der Polizeisprecher weiter.
Streife erkennt den Tatverdächtigen
Weil der Täter polizeibekannt war und den Ermittlern zudem Fotos aus der öffentlichen Videoüberwachung vorlagen, „wussten wir relativ schnell, wer der Tatverdächtige ist.“ Eine polizeiinterne Öffentlichkeitsfahndung brachte den Erfolg: Zwei Tage nach der Entführung erkannte eine Streife des Polizeireviers Marbach den Tatverdächtigen, der in Begleitung seines Opfers unterwegs war, und nahm ihn fest. Gegen den Mann wurde inzwischen Haftbefehl erlassen, er sitzt jetzt in Untersuchungshaft.