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Machbarkeitsstudie
Benningen stimmt für die Gartenschau

Blick von der Schleuse auf Marbach. Fotos und Illustrationen: Planstatt Senner
Blick von der Schleuse auf Marbach. Fotos und Illustrationen: Planstatt Senner
So sieht momentan die Promenade in Benningen entlang des Neckars aus.
So sieht momentan die Promenade in Benningen entlang des Neckars aus.
Der Konzeptentwurf sieht eine Uferpromenade mit Terrasse und Blick auf den Fluss vor.
Der Konzeptentwurf sieht eine Uferpromenade mit Terrasse und Blick auf den Fluss vor.
Eine zweite Neckarbrücke könnte Benningen mit der Schillerstadt verbinden.
Eine zweite Neckarbrücke könnte Benningen mit der Schillerstadt verbinden.
Mit flammenden Reden machten die beiden Bürgermeister Jan Trost (Marbach) und Klaus Warthon (Benningen) gestern Abend in der Benninger Kelter Werbung für eine gemeinsame Gartenschau. Dort stellte das Planungsbüro Senner den Abschlussbericht zur Machbarkeitsstudie vor. Der Benninger Gemeinderat stimmte danach für die Durchführung der Schau.

Benningen/Marbach. „Ich bin überzeugt, dass wir eine große Chance haben, Geschichte zu schreiben“, sagte der Marbacher Schultes Jan Trost in der gemeinsamen öffentlichen Sitzung der Gemeinderäte beider Kommunen. „Eine Gartenschau bietet gute Möglichkeiten, den Neckar erlebbar und attraktiv zu machen“, ergänzte sein Benninger Amtskollege Klaus Warthon. Wie man sich unterdessen eine gemeinsame Gartenschau in den beiden Kommunen vorstellen kann, machte Planer Johann Senner deutlich. Dieser schränkte allerdings ein, dass es in der Machbarkeitsstudie lediglich um Ansätze und Möglichkeiten geht, die dazu dienen sollen, die Fachjury zu überzeugen. Die genauen Vorschläge würden im Rahmen eines Wettbewerbs unterbreitet.

„Der Neckar trennt die beiden Kommunen nicht, sondern verbindet sie“, meinte Senner. Dass sich die Bürger auf dem Fluss bewegen können, müsse man in der Bewerbung herausstellen. Mit dem ÖPNV, Radwegen und der Schifffahrt seien die beiden Kommunen in Sachen Mobilität unschlagbar. Das Parkplatzproblem während der Schau ließe sich durch die Anmietung von Flächen lösen.

Ein wesentliches Problem sei, wie man in Marbach die Wegeverbindungen zum Neckar herbeiführe. Dies gelte insbesondere für die Schillerhöhe. „Ob das gleich eine Seilbahn sein wird, wird man im Rahmen des Wettbewerbs sehen“, so Senner. Vier wesentliche Zonen rückt er in Marbach in den Mittelpunkt: den Mauerpark, mit dem die Stadtmauer aufgewertet könne, den Neckarpark mit Zugängen zum Wasser, den Literaturpark mit Erweiterung der Parkanlage auf der Schillerhöhe sowie den Sportpark mit neuen Sportangeboten. Ziel müsse es außerdem in Marbach sein, die historische Stadtansicht wiederherzustellen.

In Benningen könne man die Hochwassermauer sowie die Promenade entlang des Neckarufers aufwerten – zum Beispiel mit Sitz- und Liegedecks. Nicht nur für Familien biete sich das Anlegen von Wasserlandschaften mit Spielplatz, Auenbereichen und Retentionsräumen für Tiere an. Der Römerpark ließe sich aufwerten und am Kelterplatz könne man mit entsprechenden Maßnahmen endlich den Neckar sichtbar machen. Nahezu obligatorisch sei eine zweite Neckarbrücke, „um die beiden Kulturräume zusammenzuführen“, wie es Senner ausdrückte. Das Klimaschutzkonzept sieht laut dem Planer unter anderem die Pflanzung von 100 Bäumen im gesamten Gartenschaugebiet vor. Die Kosten bezifferte er grob auf zwölf Millionen Euro für Marbach und 7,1 Millionen Euro für Benningen. 40 bis 60 Prozent der Kosten für die Daueranlagen seien förderfähig.

In einer sich anschließenden Sitzung fassten die Benninger Gemeinderäte einen einstimmigen Beschluss für die Durchführung der Gartenschau. Zuvor schwor Bürgermeister Klaus Warthon die Räte in einer 20 Minuten langen Rede nochmals ein und warb um eine breite Zustimmung für das Projekt. Der Marbacher Gemeinderat wird heute, 17.30 Uhr, im Rathaus darüber befinden.