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Erfindung
Ingenieur Marc Opletal aus Freiberg sorgt bei „The Masked Singer“ für frische Luft in den Kostümen

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Marc Opletal, umringt von Kostümierten, zeigt in der Cosplay-Werkstatt einen Helm mit Belüftung.
Bild: Andreas Essig
Bild: Andreas Essig

Beilstein/Freiberg. Marc Opletal aus Freiberg hat seinen Kindheitsraum zum Beruf gemacht und ist jetzt auch für die Pro Sieben-Show „The Masked Singer“ sowie für das neue Format „Wer ist das Phantom?“ tätig. Seine Geschäftsidee: Belüftungssysteme für Masken.

Jetzt stellte der 42-jährige die erste Cosplay-Werkstatt Süddeutschlands in Beilstein vor. Im dortigen Gewerbegebiet hat er entsprechende Räumlichkeiten angemietet. Dass die Besucher beim Tag der offenen Tür von Stars Wars-Kostümierten empfangen wurden, kam nicht von ungefähr. Denn Opletal ist auch Darth Vader, sein Lieblingscharakter aus den Star-Wars-Filmen, für die er sich schon seit seiner Kindheit begeistert. Er verkörpert die dunkle Macht mit Gewand und perfekt sitzender Maske.

Damit ihm als Cosplayer, wie die Kostümierten und Maskierten in der Szene heißen, nicht so schnell die Luft wegbleibt, hat er nun Mini-Ventilatoren entwickelt. Als studierter Maschinenbauingenieur ist der Freiberger technisch versiert, bis vor drei Jahren war er noch in der Autoindustrie tätig, bevor er entschied, sich ganz seiner Ende 2016 gegründeten Firma Ople Props zu widmen. Dort vertreibt er Helme, Masken, Linsen, Belüftungssysteme und vieles andere mehr. Seine 3-D-Drucker fertigen Zubehör- sowie Kleinteile aller Art und der Laserschnitt sorgt für glatte Kanten bei der Kunststoffverarbeitung.

Auf einer Messe kam Pro Sieben auf Olpetal zu

Das Imperium der Sternenkrieger ist in der neuen Werkstatt allmächtig. Andere Cosplayer mit Ambitionen können hier vier Arbeitstische buchen und bei ihrem kreativen Tun ebenfalls die moderne Technik in Anspruch nehmen. Opletal arbeitet akribisch an Verbesserungen für filmreife Helmträger, etwa bei den Visieren, die er in gehärteter und somit kratzfester Ausführung herstellt. Die von ihm entwickelten Mini-Ventilatoren für die Helme gibt es in verschiedenen Größen.

Wer glaubt, dass es sich hier um eine Nische von einigen wenigen Fans handelt, täuscht sich. Die Gemeinde der Cosplayer ist groß und Opletal hat gut zu tun. Mit den Pro-Sieben-Shows kam jetzt ein zweites Standbein hinzu. „Ich habe auf einer Fan-Messe in Österreich ausgestellt, da kam ein Scout von ProSieben auf mich zu“, erzählt er. Dessen Interesse galt vor allem der vom findigen Ingenieur vorgestellten Helmbelüftung.

Nachdem er eine Geheimhaltungsvereinbarung unterschrieben hatte, tauchte Opletal in das Universum der TV-Show ein. Die maskierten Prominenten singen seit der zweiten Staffel nun deutlich erfrischter. „The Masked Singer“ hat sich zum Publikumserfolg gemausert, denn es darf stets gerätselt werden, welcher Prominente hinter der Maske steckt.

Jetzt gibt es auf Pro Sieben auch noch die Show „Wer ist das Phantom?“ Wieder ist Marc Opletal gefragt. Etwa mit einer von einer App gesteuerten Matrix-Maske. Sie sitzt eng wie ein Motorradhelm, hat ebenfalls eine Lüftung und die LEDs blinken je nach Emotion unterschiedlich.

Opletal ist eigentlich immer am Tüfteln. So hat er auch schon eine Coronamaske mit Mini-Ventilator entwickelt. Als nur noch das Tragen von FFP2- oder OP-Masken erlaubt war, blieb es aber beim Prototyp. Den Sprung in die Selbstständigkeit habe er nie bereut, betont er.