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Corona
Mara Desinfect fürs Klinikum

Wer Farben herstellen kann, der kann auch Desinfektionsmittel herstellen: Marabu-Geschäftsführer York Boeder (Mitte) und der Marketingchef Daniel Gandner übergeben Alexander Tsongas, dem Pressesprecher des Klinikums (links), 500 Liter Desinfektionsmi
Wer Farben herstellen kann, der kann auch Desinfektionsmittel herstellen: Marabu-Geschäftsführer York Boeder (Mitte) und der Marketingchef Daniel Gandner übergeben Alexander Tsongas, dem Pressesprecher des Klinikums (links), 500 Liter Desinfektionsmittel und 2000 Schutzmasken. Foto: Holm Wolschendorf
Farbenhersteller Marabu spendet selbst produziertes Desinfektionsmittel und Schutzmasken

Ludwigsburg/Tamm. Krankenhäuser brauchen in der aktuellen Coronaviruspandemie Unmengen Desinfektionsmittel und Schutzausrüstungen. Atemschutzmasken wie auch Desinfektionsmittel sind aber weiter knapp. Daher hat sich der Tammer Druck- und Kreativfarbenhersteller Marabu entschlossen, einen Teil seiner Produktion auf Desinfektionsmittel umzustellen. 2000 Liter von „Mara Desinfect“ hat Marabu in einem ersten Schritt hergestellt – und davon dem RKH Klinikum Ludwigsburg 500 Liter gespendet. 500 Liter gingen an die Marabu-Mitarbeiter, 1000 Liter wurden Kunden zugeteilt. „Mit der Spende wollen wir denjenigen helfen, die die Versorgung und die optimale Betreuung unserer Mitmenschen bis über die Grenzen ihrer Belastbarkeit hinaus gewährleisten“, betonte York Boeder, Chef von Marabu, gestern Mittag bei der Übergabe am Klinikum.

Schutzmasken und Farben Marabu sammelte auch über 2000 Schutzmasken aus den internationalen Niederlassungen des Unternehmens, darunter auch die begehrten FFP2-Masken, die gestern ebenfalls ans Klinikum gingen. Malstifte und Bastelfarben aus dem Künstlerfarben-Sortiment für die Kindertagesstätte und das Spielzimmer der Kinderklinik runden die Spende ab. Mit den Farben können die Kinder die Schutzmasken anmalen und mit freundlichen Motiven verzieren. So könne man den kleinen Patienten die Angst vor den Masken nehmen. Alexander Tsongas freute sich über die „nachbarschaftliche“ Hilfe: „Angesichts der gegenwärtig sehr angespannten Marktlage bei Desinfektionsmitteln und Schutzkleidung sind wir über jede Hilfe sehr dankbar. Es ist toll, dass Unternehmen aus der Region ihren Teil zum Kampf gegen Covid-19 beitragen“, betonte der Pressesprecher des Klinikums.

„Mara Desinfect ist eine gebrauchsfertige Lösung auf Ethanol-Basis zur hygienischen Handdesinfektion im Haushalt und gewerblichen Bereich“, erklärte Marabu-Marketingchef Daniel Gandner gegenüber unserer Zeitung. „Es wirkt antibakteriell und viruzid, unterstützt den Schutz vor Ansteckungen, unter anderem auch vor Corona.“ Es wird nach den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hergestellt. Dies bedeutet, dass Rezeptur und Reinheit der Rohstoffe den WHO-Empfehlungen und der deutschen Gesetzeslage entsprechen. Die Marabu-Belegschaft ist stolz auf ihr Desinfektionsmittel. Die Produktion sei so angelegt, dass man am Stammsitz in Tamm über einen längeren Zeitraum größere Mengen herstellen könne. „Ab nächster Woche produzieren wir zweischichtig täglich 2000 bis 3000 Flaschen mit jeweils 500 Milliliter“, so Gandner. Im Moment übersteigt die Nachfrage die Kapazität allerdings noch bei Weitem. Marabu will Mara Desinfect zu „fairen Preisen so verteilen, dass möglichst alle Kunden, Betriebe und Personen Ware erhalten, die darauf angewiesen sind“.

Ob Mara Desinfect allerdings auch nach der vollständigen Coronabekämpfung weiter hergestellt wird, ist noch nicht entschieden. Dafür eingerichtet wäre Marabu jetzt.