Walheim. Die Bürgerinitiative „Bürger im Neckartal“ ruft um 18.30 Uhr zu einer Menschenkette vom Walheimer Rathaus bis zum Werkstor der geplanten Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) auf. Der Protest richtet sich gegen die Teilgenehmigung des Projekts und zielt darauf ab, ein deutliches Zeichen gegen die drohenden Umweltbelastungen im engen Neckartal zu setzen.
Teilnehmer aus vier Kommunen
Teilnehmer aus Walheim, Gemmrigheim, Kirchheim und Besigheim beteiligen sich an der Aktion. „Mit der Menschenkette unterstützen wir die Klage der Gemeinde Walheim gegen das Projekt“, so die Sprecher der Bürgerinitiative. Der Gemeinderat Walheim hat mit Unterstützung der Nachbargemeinden bereits beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim Klage eingereicht, um die Entscheidung zur KVA zu überprüfen. Auch der Gemeindeverwaltungsverband Besigheim und der Planungsausschuss des Verbands Region Stuttgart haben sich gegen den Bau der Anlage ausgesprochen.
Erhebliche Umweltfolgen
Die Bürgerinitiative sieht in der KVA ein politisches Projekt der grün-schwarzen Landesregierung, das trotz erheblicher Umweltfolgen durchgesetzt wird. „Die Landesregierung spricht von erlebbaren Flusslandschaften, hochwertigem Wohnraum und CO₂-Reduktion. Doch all diese Ziele werden dem wirtschaftlichen Interesse der EnBW geopfert“, kritisieren die BI-Sprecher.
„Das Genehmigungsverfahren war für uns ein reines Formalverfahren, um die Interessen der EnBW zu sichern“, erklärt die Bürgerinitiative weiter. Die EnBW habe bereits Fakten auf der Baustelle geschaffen, während eine gerichtliche Überprüfung der Pläne faktisch nicht möglich war. Zudem werde mit einer gezielten Kommunikationsstrategie der Eindruck erweckt, dass die KVA eine innovative Technologie sei – „doch in Wahrheit handelt es sich nur um eine Abfallverbrennungsanlage“.
Erinnerung an Kretschmann
Ein weiteres Ziel der Protestaktion ist es, Ministerpräsident Winfried Kretschmann an sein Versprechen vom 6. Dezember 2024 in Lauffen zu erinnern, keinen „ökologischen Wahnsinn“ zu bauen. „Wir werden ihn lautstark an sein Wort erinnern“, so die Bürgerinitiative.



