Vaihingen. Die Parkouranlage am neuen Radweg ist zu einem beliebten Treffpunkt für sportbegeisterte jungen Menschen geworden. Vor gut einem Jahr war das gesamte Areal inklusive Kinderspielplatz am ehemaligen Rüben-Verladeplatz eingeweiht worden. Jetzt aber mussten Bauhofmitarbeiter der Stadt gleich zwei Sachbeschädigungen am teuren Fallschutzboden feststellen und reparieren lassen. Eine Strafanzeige gegen Unbekannt ist gestellt, die Polizei sucht nach Hinweisen auf die Verursacher, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung Vaihingen
Parkouring - neue Trendsportart
Beim Parkour überwinden sogenannte Traceurs (Parkourläufer) nur mithilfe ihres Körpereinsatzes Mauern, Balken, Stangen und andere Hindernisse. Und das möglichst schnell. Einmal die Woche (dienstags ab 19 Uhr) trifft sich die Parkour-Gruppe des TV Vaihingen auf der Anlage. Zuschauer sind willkommen, wenn die 13- bis 30-jährigen Turner Distanzen und Hürden mal laufend, mal balancierend oder mit Flickflacks überwinden. Außerhalb der Trainingszeiten steht die Anlage allen Sportbegeisterten offen. Um der Verletzungsgefahr zu minimieren, wurde der Bereich mit einem teuren Tartanboden ausgestattet. 20.000 Euro hatte der TV Vaihingen der Stadt dafür gespendet, die die gesamte Anlage im Rahmen eines Modellprojekts zur Klimaanpassung und Modernisierung in urbanen Räumen realisieren konnte. Mit dem Bundesprogramm konnten 90 Prozent der Kosten gedeckt werden. Umso größer nun auf allen Seiten die Enttäuschung über die Sachbeschädigungen am Boden.
Offenbar Löcher in Belag gebrannt
Mitte Juni hatten Bauhofmitarbeiter laut Stadtverwaltung das erste Loch im Tartanboden festgestellt. „Offenbar hatte jemand ein etwa 15 Zentimeter großes Loch in den Belag gebrannt“, so Jochen Boger, Amtsleiter Technische Dienste. Wenige Tage später entstand dann ein zweites Loch. Die Anlage musste kurzzeitig abgesperrt, der Schaden für 2.500 Euro von einer Fachfirma repariert werden. Die Stadt erstattete daraufhin Strafanzeige gegen Unbekannt. Die Polizei sucht nun Zeugen, Hinweise unter Telefon (07042) 9410.
Ruhebank wird an einen anderen Standort verlegt
„Wir sind nicht bereit, die Situation in diesem Abschnitt des neuen Radweges hinzunehmen“, wird Oberbürgermeister Uwe Skrzypek in der Pressemitteilung zitiert. Außer vermehrten Kontrollen müsse es eine soziale Kontrolle durch Anwohner, Passanten und Eltern geben. Als erste Maßnahme soll in diesem Zusammenhang die Ruhebank am Oberen Rewe entfernt werden. „Wir suchen dann nach einem geeigneteren Standort für die gespendete Bank.“
Lautstarke Treffen, viele Verunreinigungen
Immer wieder war es vor allem hier zu lautstarken Treffen von Personengruppen gekommen, der Bauhof musste am nächsten Morgen Verunreinigungen entsorgen. Mikayil Toy von der Mobilen Jugendarbeit der Stadt war immer wieder vor Ort, um mit den Verursachern ins Gespräch zu kommen. Zusätzlich zum vorhandenen Mülleimer wurde ein Aschenbecher aufgestellt. Ohne Erfolg. Toy begrüßt die Verlagerung der Bank: „Der nahe Einkaufsmarkt war geradezu eine Einladung, sich günstig mit Alkohol einzudecken und an dieser isolierten Stelle die ganze Nacht abzufeiern.“ (red)
